Glaube
Hanna und die Kunst, trotzdem zu glauben
Montag.
Der Alltag läuft wieder an – alles dreht sich: Termine, Gedanken, To-dos.
Manchmal hat man das Gefühl, einfach mitzulaufen, obwohl man lieber kurz durchatmen würde.
Und irgendwo dazwischen blitzt dieser Gedanke auf: Wie soll ich da drin an Gott glauben?
Manchmal fühlt sich das Leben an wie ein ewiges Drehen im Kreis.
Jeden Tag dieselben Abläufe, dieselben Sorgen, dieselbe Müdigkeit.
Man funktioniert, macht weiter – irgendwie.
Und genau da taucht wieder diese leise Frage auf: Wo ist Gott in all dem?
Wenn jemand das kennt, dann Hanna aus der Bibel. (1. Samuel 1).
Jahrelang hat sie gehofft, gebetet – und nichts passierte.
Ihr Leben war ein Kreislauf aus Warten, Vergleichen, Tränen.
Sie war kinderlos, während ihre Rivalin eine ganze Fußballmannschaft großzog.
Und trotzdem ging Hanna immer wieder in den Tempel. Immer wieder.
Sie hat Gott nicht losgelassen, obwohl sie allen Grund gehabt hätte, aufzugeben.
Eines Tages saß sie dort – völlig verzweifelt – und betete so still und ehrlich, dass der Priester Eli dachte, sie hätte irgendwie einen sitzen. Aber Hanna sagte: “Ich bin nicht betrunken! Aber ich bin sehr traurig und habe Gott mein Herz ausgeschüttet.” – 1. Samuel 1,15
Da antwortete Eli ihr: „Geh in Frieden nach Hause! Gott wird dir geben, worum du gebeten hast.“ – 1. Samuel 1,17
Und weißt Du was? Ab da änderte sich was – nicht sofort im Außen, aber in ihr.
Sie stand auf, ging nach Hause, und es heißt: „Sie war nicht mehr traurig.“ – Vers 18
Vielleicht ist das der Punkt, an dem Glaube wirklich beginnt: nicht erst, wenn sich alles löst, sondern mitten im Hamsterrad – wenn man sich entscheidet, trotzdem weiterzugehen, trotzdem zu beten, trotzdem zu vertrauen.
Nicht, weil das Leben dann plötzlich leicht ist, sondern weil man merkt: Gott ist mittendrin – im ganz normalen Wahnsinn der sich Alltag nennt und der ehrlicherweise den größten Teil unseres Lebens ausmacht!
Also, auf gehts!
Mandy
„Gibt’s den Teufel?“
„Gibt’s den Teufel?“
Eine Frage, die in unserer aufgeklärten Zeit fast peinlich wirkt.
Ich erklär mir vieles mit Psychologie und den Folgen von Verletzungen – und ja, das macht manches verständlich.
Aber manchmal fühlt es sich an, als reiche diese Erklärung nicht ganz.
Als gäbe es eine Kraft, die spaltet, entmutigt, kaputtmacht – größer als nur einzelne böse Taten.
In der Bibel wird diese Kraft mit Bildern beschrieben:
„Satan“ – das heißt Ankläger (Hiob 1,6–12).
„Diabolos“ – Durcheinanderwerfer (Matthäus 4,1–11).
Kein roter Kerl mit Hörnern, sondern etwas, das Vertrauen zerstört und Misstrauen sät (Johannes 8,44).
Manchmal versucht diese Macht, Menschen von guten Wegen abzubringen – wie bei Jesus in der Wüste (Matthäus 4).
Ich erlebe: Das Böse ist nicht nur Theorie.
Es kann sich in Lügen zeigen, in Hass, in der leisen Stimme, die flüstert: „Es hat doch eh keinen Sinn“ (Johannes 10,10).
Und trotzdem glaub ich: Diese Kraft ist nicht allmächtig.
Nur Gott schafft Leben und hält es in der Hand.
Das Dunkle kann täuschen und zerstören, aber nichts Neues hervorbringen.
Für mich wird das am Kreuz sichtbar: Es sah so aus, als hätte das Dunkle gewonnen – und doch verliert es dort seine Macht (Kolosser 2,15).
Die Auferstehung erzählt für mich: Zerstörung hat nicht das letzte Wort.
„Nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes“, schreibt Paulus (Römer 8,38–39).
Ich glaube nicht, dass wir hinter jedem Schatten das Böse suchen müssen.
Aber ich will es auch nicht kleinreden.
Hinschauen, wo Angst, Lüge und Spaltung wachsen.
Und dem etwas entgegensetzen: Liebe, Wahrheit, Gerechtigkeit.
Ich trau Gott zu, dass Licht stärker bleibt als jede Dunkelheit.
„Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können.“ (Johannes 1,5)
Alles Liebe für heute,
Mandy
Und wenn’s wirklich stimmt?
Sind Menschen, die glauben, eigentlich dumm? 🤔 So nach dem Motto: „Die checken halt nix und klammern sich an irgendeinen Gott, weil sie’s alleine nicht packen.“
Oder sind Gläubige Betrüger? Leute, die Dir irgendeinen Quatsch erzählen, nur um damit irgendwie ihr Leben zu finanzieren? Oder krank im Kopf, weil sie Dinge sehen und hören, die gar nicht da sind?
Solche Gedanken haben viele, die mit Glauben null anfangen können. Und ganz ehrlich: Ich kann’s nachvollziehen. Denn ja – es gibt die, die mit Glauben manipulieren. Es gibt die, die Angst machen statt Hoffnung geben. Es gibt die, die so tun, als hätten sie die Wahrheit mit Löffeln gefressen. 😒
Aber das ist nicht alles.
Es gibt auch die, die glauben – und gleichzeitig richtig kluge Köpfe sind: Menschen aus Wissenschaft, Medizin und Forschung. Keine Dummköpfe, keine Blender.
Und es gibt die, die ehrlich suchen. Nicht, weil sie „nichts im Kopf“ haben, sondern weil sie merken: Wissen allein reicht nicht, um die Angst vor Kriegen, Schmerzen, Tod zu stillen.
Glaube ist dann kein billiges Pflaster – sondern ein anderes Fundament.
Manchmal ist Glaube wie ein schmaler Weg durch einen dichten Wald. 🌲
Von außen sieht man nur Dunkelheit. Viele fragen: „Wohin soll das führen?“
Aber wer auf dem Weg ist, merkt: da ist Licht, das Stück für Stück weiterführt. 🚗✨
Schon über Jesus wurde gestritten:
„Ein guter Mensch!“ sagten die einen.
„Ein Betrüger, der das Volk verführt!“ sagten die anderen (Johannes 7,12).
Und trotzdem: Er blieb. Er hat geliebt, geholfen, geheilt.
Nicht mit Tricks, nicht für Geld – sondern, weil er wirklich wollte, dass Menschen leben.
Genau darin liegt der Unterschied.
Glaube ist nicht blindes Klammern.
Glaube ist Vertrauen – auf den, der hält, wenn alles andere zerbricht.
Und mal ehrlich: Wenn’s wirklich stimmt – dann ist Glauben nicht dumm, sondern das Beste, was mir passieren kann.
Bis morgen!
Mandy
© Lizenziert unter der Unsplash+ Lizenz
Vielleicht bist Du das Wunder …
Ich gehe durch die Stadt. Menschen haben’s eilig. Autos auch – sie schieben sich durch verstopfte Kreuzungen, dazwischen klingelt ein Fahrradfahrer ungeduldig. Jemand balanciert seinen Coffee-to-go, Kopfhörer fest im Ohr, die Welt ausgeblendet. Auf der Bank am Rand sitzt ein Obdachloser, eingehüllt in eine alte viel zu große Jacke. Eine Mutter kämpft mit Kinderwagen und Einkaufstaschen. Vor dem Bäcker streitet ein Paar, während hinter ihnen jemand ungeduldig die Augen rollt. Und mitten im Lärm singt ein Straßenmusiker – irgendwie hoffnungsvoll, gegen den Strom der Stadt. 🎶
Ich frage mich: Wo sind eigentlich die Wunder?
Damals, als Jesus durch die Städte lief, war das irgendwie doch spektakulär: Lahme konnten gehen, Blinde sahen, Hungrige wurden satt. Menschen liefen ihm nach, weil sie spürten: Hier passiert etwas, das ist größer als wir.
Heute wirkt es stiller. Kein Blitz vom Himmel, kein Rotes Meer, das sich teilt. Und vielleicht ist genau das der Punkt: Jesus läuft nicht mehr selbst durch die Straßen – er schickt uns.
Damals legte er selbst die Hände auf Kranke. Heute sind es unsere Hände, die trösten, zuhören, jemanden aufrichten. Damals teilte er Brot. Heute sind wir dran, belegte Brötchen weiterzureichen. Damals hob er Menschen vom Boden auf. Heute kannst Du jemandem helfen, wieder auf die Beine zu kommen.
Ich glaub Wunder sind nicht verschwunden. Sie sehen nur anders aus: Versöhnung nach Jahren Funkstille. 🌱 Hoffnung, wo eigentlich nichts mehr zu hoffen war. Ein Lachen mitten im Chaos.
Das schafft’s nicht in die Schlagzeilen – es passiert einfach. Still. Nebenbei. Und trotzdem verändert es etwas.
Vielleicht warten wir zu sehr aufs große Feuerwerk. Aber das eigentliche Wunder geschieht im Kleinen – wenn wir anfangen, so zu leben, wie er gelebt hat. Immer nur warten, bis Wunder geschehen? Viel besser: selbst mitmachen.
In der Bibel heißt es: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ – Johannes 20,21
Das heißt: Er läuft immer noch durch die Straßen – nur eben durch uns!
Versuchs mal so zu sehen 😉
Deine Mandy
Die Stimme der Angst
Angst kennt jede*r.
Manchmal sitzt sie Dir still im Nacken, wenn Du Nachrichten liest. Manchmal kriecht sie hoch, wenn nachts Schritte hinter Dir sind und Du automatisch schneller gehst. Oder wenn die Ärztin sagt: „Wir müssen da noch mal genauer hinschauen.“ Wenn eine fette Rechnung im Briefkasten liegt und Du denkst: „Wie soll ich das bezahlen?“ Wenn jemand, der Dir wichtig ist, nicht ans Handy geht. Oder wenn Du an die Zukunft denkst – Klima, Kriege, Politik – und plötzlich alles unsicher wirkt. Und ehe Du Dich versiehst, mischt Angst mit: Sie beeinflusst, wie Du Menschen siehst, wem Du noch vertraust – und wem lieber nicht.
Dabei ist Angst nicht nur Feind – sie hat auch Sinn. Sie warnt Dich, wenn echte Gefahr droht. Sie macht Dich aufmerksam, wenn Du Dich schützen oder etwas verändern musst.
Aber wenn Angst die Kontrolle übernimmt, wird sie zum Problem. Dann verengt sie Deinen Blick. Sie wird laut, wo eigentlich leise und differenziert hingeschaut werden müsste. Und oft schiebt sie Schuld genau denen zu, die am wenigsten dafür können – und gleichzeitig am meisten Hilfe brauchen.
Und dann gibt es diese Ängste, die keiner sieht. Sie entstehen mitten im Alltag, in Konflikten, Spannungen, unausgesprochenen Vorwürfen. Sie machen nicht laut – sie machen leise. Sie lassen Dich vorsichtig werden, auf der Hut. Und irgendwann merkst Du, wie sie Dich lähmen.
Die Bibel redet Angst nicht klein. Aber sie setzt ihr etwas entgegen:
„Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.“ (Jesaja 41,10)
„In der Liebe gibt es keine Furcht, denn die vollkommene Liebe vertreibt die Angst.“ (1. Joh 4,18)
Das bedeutet nicht, dass Angst mit einem Gebet einfach verschwindet. Obwohl … 😉 zu wünschen wär’s.
Aber es heißt: Sie hat nicht das letzte Wort. Da ist einer, der größer bleibt. Einer, der Deine Schritte hält – auch dann, wenn sie wacklig sind.
Vielleicht ist das der Anfang von Freiheit: dass Angst Dich treffen kann – aber nicht gefangen nehmen muss. 🌱
Du bist nicht allein. Vergiss das nicht.
Bis morgen,
Deine Mandy
Glaube ist mehr …
Freitag – Ende unserer kleinen Themenwoche. Heute keine neue Story, sondern ein Blick zurück: Wie war das eigentlich für Jesus, als er seine Gleichnisse erzählte? 🤔
Ich mein, er sah die Gesichter vor sich. Menschen, die viel mehr Fragen als Antworten hatten.
Manche voller Sehnsucht: „Bitte, sag mir, dass es Hoffnung gibt.“
Andere mit diesem skeptischen Blick, halb neugierig, halb misstrauisch.
Viele trugen ihre Wunden unsichtbar – das Lächeln saß, aber innen war alles schwer.
Und dann die, die sich stark gaben, doch längst kaum noch konnten.
Es war ein buntes Durcheinander aus Glauben, Zweifel, Schmerz, Hoffnung.
Und ich bin überzeugt: Jesus sah das alles in uns Menschen. Er sprach nicht in komplizierten Erklärungen, sondern erzählte Geschichten – die damals ins Leben der Menschen passten, damit jeder irgendwo ein Stück von sich selbst darin wiederfinden konnte.
Und heute? Heute läuft Jesus nicht mehr als Mensch durch unsere Straßen. Du kannst ihn nicht einfach auf einen Kaffee treffen ☕️ und hören, welches neue Gleichnis er diesmal parat hat. Aber seine Geschichten sind geblieben.
Manchmal bist Du der Verlorene.
Manchmal der, der neidisch am Zaun steht.
Manchmal bleibt nur so viel Glaube wie ein Senfkorn übrig. 🌱
Und manchmal ertappst Du Dich dabei, Ausreden zu suchen, obwohl Dein Platz längst am Tisch frei ist.
Aber hey … wenn man das mit dem Heiligen Geist glauben mag, dann ist ein Teil von ihm geblieben. Und wenn Du mich fragst: Es muss einfach so sein. Wenn ich mir die Welt ansehe, komm ich nicht drum rum zu glauben, dass da ein ganz Großer dahintersteckt. 🌍
Glaube bleibt irgendwie immer Mysterium. Er lässt sich nicht in Beweise pressen oder logisch bis ins Letzte erklären. Er ist wie dieser Gedanke, der Dich nicht loslässt, auch wenn Du ihn wegschieben willst. Wie eine Ahnung, dass da mehr ist, als Du sehen kannst.
Am Ende ist Glaube kein Ergebnis von Argumenten, sondern eine Entscheidung. Glauben heißt nicht, den Kopf auszuschalten – sondern sich einzugestehen, dass nicht alles in den Kopf passt. 🧠💡
… und so wird jedes Gleichnis am Ende zu einer Einladung – nicht nur zum Verstehen, sondern zum Vertrauen. Ein Wegweiser, der Dich erinnert: Glaube wird gelebt, nicht erklärt. Und im besten Fall wächst daraus eines Tages Gewissheit. Das wünsche ich Dir.
„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ – Johannes 3, 16
In diesem Sinne: Schönes Wochenende!
Deine Mandy
Was, wenn das Fundament wackelt?
Man denkt ja, das trägt.
Der Glaube, mit dem man groß geworden ist. Die Überzeugungen, die einen durch schwere Zeiten gebracht haben. Die Werte, die man an Jüngere weitergibt. Das Bild von Gott, das einem Halt gegeben hat. Man denkt: Das ist doch mein Fundament. Und dann – wackelt es.
Nicht mal durch den großen Knall. Sondern durch tausend kleine Erschütterungen. Zweifel, die sich nicht mehr wegbeten lassen. Widersprüche, die Dich beschäftigen. Schmerz, der nicht kleiner wird, egal wie sehr Du hoffst. Gebete, die unbeantwortet bleiben. Und plötzlich ist da mehr Unsicherheit als Glaube.
Zeit verändert. Äußeres. Inneres. Und das, was früher klar war, wirkt verschwommen.
Da kommt Angst auf. 😟 Weil man nicht mehr weiß, was überhaupt noch sicher ist. Weil man merkt: Das, worauf ich gebaut hab, trägt gerade nicht mehr. Vielleicht hat es nie wirklich getragen. Vielleicht war’s mehr Gewohnheit als Vertrauen. Mehr Wiederholung als Beziehung.
Und jetzt? Jetzt stehst Du da. Mit all den Fragen. Mit der Unsicherheit. Mit dem Gedanken: Was bleibt, wenn das kippt, woran ich geglaubt habe?
Ich glaube: Dieser Moment, in dem Du das überhaupt zulässt – ist kein Zeichen von Schwäche. Sondern ein verdammt ehrlicher Moment. Ein heiliger vielleicht. Weil er den Boden bereitet für Neues.
Jesus erzählt von zwei Menschen, die ein Haus bauen. Einer auf Fels, der andere auf Sand. Und dann heißt es: „Dann kam ein Wolkenbruch, dass Wasser stieg, Stürme tobten und rüttelten an den Häusern. Das eine stürzte ein, das andere blieb stehen.“– nach Matthäus 7, 24–27
Der Sturm – der kam bei beiden. Nicht nur bei dem, der auf Sand gebaut hatte. Sondern auch bei dem, der auf Fels gebaut hat. Der Unterschied ist nicht, ob es stürmt. Sondern: Worauf Du stehst, wenn es stürmt.
Denn das Leben haut rein – bei Gläubigen wie Nichtgläubigen. Krankheit, Verlust, Erschöpfung, Brüche – das fragt nicht nach Deiner Weltanschauung. Aber die Frage ist: Was trägt Dich durch? Wenn alles wackelt. Wenn’s eng wird. Wenn’s weh tut.
Vielleicht ist das der Anfang von etwas Echtem. Wenn Du Dich fragst: Was ist Substanz? Worauf will ich wirklich bauen? Was bleibt – wenn’s wirklich wackelt? Und wer bleibt?
Ich wünsche Dir heute die Kraft, diesen Fragen nicht auszuweichen – sondern ihnen mit offenem Herzen zu begegnen. 💛 Nicht allein. Sondern mit dem Vertrauen: Du wirst getragen. Auch wenn gerade alles ziemlich ungemütlich ist.
Bis morgen!
Deine Mandy



























