Zusammen war mal …
Zwei Schilder. One last kiss goodbye“ = Ein letzter Kuss zum Abschied.
Daneben: „Late again, miss the train“ = Wieder zu spät, Zug verpasst.
Ich hab das Foto gesehen und dachte: Ja, manche Wege trennen sich … Ein letzter Blick. Eine Entscheidung. Und dann geht jeder in eine andere Richtung. Nicht unbedingt, weil einer böse ist. Sondern weil’s nicht mehr passt …
Manchmal fühlt sich das genau so an: Manchmal trifft man Menschen, mit denen ist es wie Arsch auf Eimer. Passt halt einfach. Ein Herz, eine Seele. Gemeinsame Mission. Man läuft Seite an Seite – ein starkes Team.
So war’s bei Paulus und Barnabas. Zwei Männer, die gemeinsam durch dick und dünn gegangen sind. Gemeinden gegründet, mutig gepredigt, sich den Allerwertesten aufgerissen haben für ihre Überzeugung. Und dann: Streit. Richtig heftig. Die Bibel schreibt ganz nüchtern: „Es kam zu einer so heftigen Auseinandersetzung, dass beide sich trennten.“ – Apg 15, 39 Zack. Aus. Weg getrennt.
Der Grund? Barnabas wollte Markus wieder mit auf Tour nehmen – zur nächsten Missionsreise. Aber Paulus war raus: „Nicht nach dem, was der sich beim letzten Mal geleistet hat.“ Denn Markus war damals mitten auf der Reise einfach ausgestiegen – ohne Erklärung. Für Paulus: ein No-Go. Zwei Meinungen, keine Einigung.
Was spannend ist: Die Bibel bewertet das nicht. Kein „Paulus hatte recht“. Kein „Barnabas war zu weich“. Nur: So isses. Punkt.
Und das ist irgendwie wohltuend ehrlich. Denn es zeigt: Selbst bei starken Persönlichkeiten. Selbst, wenn man glaubenstechnisch auf einer Linie ist. Selbst unter Freunden – kann’s krachen. Und: Nicht immer lässt sich das flicken. Aber – und das ist wichtig: Das Ende der Zusammenarbeit ist nicht das Ende der Berufung.
Gott gebraucht Beide weiter. Getrennt.
Paulus zieht mit Silas los. Barnabas mit Markus. Zwei Wege, zwei Richtungen – und trotzdem Segen auf beiden.
Macht doch Mut, oder?
Wenn’s mal nicht vibet. Wenn man merkt: Wir ticken einfach zu unterschiedlich. Dann heißt das nicht automatisch: Einer ist falsch. Vielleicht heißt es einfach nur: Jetzt gerade passt’s nicht. Und das darf sein.
Ich glaub, was zählt, ist, dass man nicht im Groll auseinander geht. Sondern im Guten loslässt. Und das Vertrauen behält: Dass Gott auch getrennte Wege nutzen kann. Und Menschen vielleicht irgendwann auch wieder zusammenführt.
Denn kleiner Spoiler: Später schreibt Paulus über genau diesen Markus – den, den er damals ablehnte:
„Wenn du kommst, bring Markus mit, denn er könnte mir hier viel helfen.“ – 2. Tim 4, 11
Da ist was heil geworden. Irgendwann. Und das macht Hoffnung. Oder?
Bis morgen 🙂
Mandy