Suizid, Glaube & die Hoffnung auf den Himmel
⚠️ Triggerwarnung:
Heute geht es um Suizid – aber auch um die Hoffnung, die darüber hinausreicht. Bitte lies nur weiter, wenn Du Dich gerade stabil genug fühlst.
Es gibt Themen, die legt man nicht einfach so auf den Frühstückstisch. Und trotzdem: Sie sind da. Mitten im Leben.
Wie die Frage nach dem Tod – besonders dann, wenn jemand selbst gegangen ist. Manchmal jung, mitten aus dem Leben gerissen. Manchmal alt, müde geworden – vom Kämpfen, vom Alleinsein, vom Leben selbst.
Suizid. Ein Wort, das mehr Fragen aufwirft als Antworten. Und das trotzdem nicht verschwiegen werden darf.
Ich habe zwei meiner engsten Freunde verloren. Und mit ihnen – so vieles, was nie ausgesprochen wurde …
Warum? Hätte man es verhindern können? Was war der letzte Gedanke? War da Angst? Wut? Einsamkeit?
Auch ich kenne diese Dunkelheit. Diese Momente, die viel zu schnell reinkicken können – wenn irgendwas plötzlich fies triggert. Wenn man gerade nicht ganz bei sich ist, vielleicht nicht ganz nüchtern. Und dann drehen die Gedanken ab, vernebeln die Perspektive, schieben die Hoffnung auf bessere Zeiten ganz weit weg. = Miese Mische. Der bekannte Tunnelblick. Übel. Und wenn man drin steckt, fühlt es sich verdammt real an.
Ich verstehe, wie jemand an diesen Punkt kommt. Wenn der Druck zu groß wird. Wenn innere Stimmen lauter sind als jedes gute Wort von außen. Wenn das Leben nicht mehr wie ein Geschenk wirkt – sondern wie eine Last, die man einfach nicht mehr tragen kann. Und will.
Und dann sagen manche ganz schnell: „Wer sich das Leben nimmt, kommt nicht in den Himmel.“
Aber ist das wirklich so einfach? Als hätte man damit alles erklärt. Als wäre Gott so … klein.
Was, wenn dieser Mensch gar nicht mehr fähig war, sich lieben zu lassen? Wie ich es gestern im SeelenFutter geschrieben habe: Manchmal sind Menschen so verletzt, so müde, so ausgelaugt, dass sie die ausgestreckte Hand nicht mehr sehen. Nicht mal die von Gott.
Und was wäre das für ein Gott, der dann sagt: „Zu spät. Entscheidung nicht rechtzeitig getroffen.“?
Nein. Ich glaube, dass Jesus auch in diesen letzten, dunklen Momenten da ist. Dass seine Liebe weiter reicht als unsere Vorstellungskraft.
Jesus sagt: „Ich bin gekommen, um das Verlorene zu suchen und zu retten.“ – Lukas 19, 10
Nicht, um zu zählen, wer zu spät dran war. Sondern um zu retten. Und zu lieben.
Ich glaube: Wer geht, weil er nicht mehr kann, fällt nicht aus Gottes Hand. Sondern direkt in sie hinein.
Leute, der Himmel ist sooo viel größer, als wir denken. Und die Gnade tiefer, als wir sie je begreifen werden. 🌱 Ich bin nur Mandy, nicht Gott … liege sicher auch mal daneben, aber mein Glaube ist: Es gibt einen Ort, an dem Gott alle Tränen abwischt. An dem Sorgen nicht mehr drücken. An dem das, was hier zerbrochen ist, nicht das letzte Wort behält. 🌈
Wir lesen uns morgen wieder – ein letztes Mal in dieser Woche. Ein letzter Blick auf den Tod … und vielleicht noch viel mehr aufs Leben. Dann muss ich auch erstmal wieder durchatmen.
Bis dahin: Hab’s gut.
Und sei fett gesegnet! ❤️
Deine Mandy
Wenn Dich dieses Thema persönlich betrifft oder Dich zu sehr mitnimmt – bitte hol Dir Hilfe. Du bist nicht allein.
📞 www.telefonseelsorge.de 0800 1110111 / 0800 1110222 oder 116 123 (anonym, kostenfrei, rund um die Uhr)
❤️ Manchmal ist es ein Akt von Stärke, sich jemandem anzuvertrauen.
19. Juni 2025 @ 8:23
Zu deinem Seelenfutter heute möchte ich auch etwas beitragen:
Ich finde es schlimm dass jemand sich in einer so ausweglosen Situation befindet, dass er keinen anderen Weg weiß, als sich das Leben zu nehmen.
Das ist traurig und man bleibt immer zurück mit der Frage, ob man es hätte verhindern können und ob man nicht gut genug zugehört und acht gegeben hat.
Aber am Schlimmsten Funde ich, wenn das Umfeld verurteilt.
Niemand steckt in dieser Situation und niemand empfindet, vielen dieser Mensch fühlt.
Und ich glaube es auch wie du:
Gott ist so viel größer und so viel mehr Luebe als wir kleinlich denkenden Menschen.
Gott ist Liebe und Erbarmen..
Wir sind dafür da, im Auftrag von Jesus anderen zu helfen und nicht zu verurteilen.
19. Juni 2025 @ 9:53
Liebe Mandy,
das Thema heute hat mich sehr bewegt. Mein Opa hat sich umgebraucht und mein Vater hat ihn gefunden. Seitdem hatte Depressionen (nicht diagnostiziert und Schlafprobleme. Er ist jetzt fast 85 Jahre alt und es geht ihm relativ gut und ich besuche ihn gerne.
Vielen Dank für das heutige Seelenfutter. Bin gespannt, was du nächste Woche schreibst. 🙂
Bis bald. Sei fett gesegnet, wie du so schön sagst.