Von Dankbarkeit, die teilt
Kennst Du das Gefühl, dankbar zu sein – und sich gleichzeitig irgendwie schuldig zu fühlen?
Weil Du weißt, dass andere das nicht haben, wofür Du gerade dankbar bist.
Du hast ein Zuhause – während andere draußen frieren.
Du bist gesund – während ein Mensch, der Dir nahesteht, gerade kämpft – mit Schmerzen, Diagnosen, Angst.
Du hast jemanden, der Dich liebt – und weißt, wie einsam jemand ist, den Du kennst.
Und plötzlich ist sie da – diese seltsame Schwere in der Dankbarkeit. So, als dürftest Du sie gar nicht empfinden.
Aber vielleicht ist das gar kein Widerspruch. Vielleicht gehört’s genau so zusammen.
Dankbarkeit heißt nicht, sich auf die Brust zu hämmern und lautstark rumzubrüllen: „Ich hab’s geschafft – ich hab mehr als andere.“
Das ist Stolz, nicht Dankbarkeit.
Echte Dankbarkeit schaut anders.
Sie weiß: Nicht alles im Leben ist selbst verdient.
Manches ist einfach Gnade, Zufall, Geschenk.
Dankbarkeit heißt: „Ich hab da was bekommen – und ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist.“
Im 2. Korinther 9,11 steht: „Er wird euch in jeder Hinsicht so reich beschenken, dass ihr jederzeit großzügig und uneigennützig geben könnt.“
Vielleicht meint das nicht Besitz oder Glück, sondern das, was in uns wächst, wenn wir teilen, trösten, helfen.
Vielleicht beschenkt Gott uns nicht alle gleich – aber er schenkt uns genug, um andere reich zu machen.
Dankbarkeit macht nicht stolz – sie macht offen.
Sie will teilen, ermutigen, weitergeben.
Vielleicht ist Dankbarkeit, die Verantwortung trägt, die ehrlichste Form davon.
Sie schaut nicht weg – sie fängt an, zu handeln.
Und vielleicht ist genau das der Punkt:
Nicht zu fragen: „Warum hab ich das?“ sondern: „Was mach ich jetzt damit?“
Bis morgen zur Themenwoche Dankbarkeit!
Mandy