Wenns kracht … bleib Mensch!

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Ein Wort zu viel. Oder eins zu wenig. Und plötzlich geht’s los.

Ein Streit beginnt – und noch bevor’s richtig losgeht, geht’s eigentlich nur noch darum, zu gewinnen. Das letzte Wort zu haben. Die besseren Argumente. Den anderen „erwischt“ zu haben.

Was mal als Gespräch auf Augenhöhe angefangen hat, wird schnell zum Machtkampf. Und am Ende stehen da zwei Menschen – beide angeschlagen, beide enttäuscht. Einer hat vielleicht recht behalten. Aber keiner hat wirklich gewonnen.

Ich glaub, wir haben gelernt zu kämpfen – aber nicht, Konflikte auszutragen, ohne zu verletzen, und Spannungen einfach mal auszuhalten. Nicht gegen den anderen, sondern mit ihm. Um Verständnis, nicht ums Rechthaben.

Dabei wär das doch eigentlich der Wunsch: Einen Streit führen zu können, bei dem niemand verliert – weil keiner entwertet wird. Weil man sich trotzdem noch in die Augen sehen kann. Weil Liebe nicht durch Kritik stirbt, sondern Tiefe gewinnt.

Klar, das klappt nicht immer. Aber es kann klappen – wenn Kritik nicht als Angriff gemeint ist, sondern als Einladung, sich besser zu verstehen. Wenn sie nicht abwertet, sondern ehrlich hinschaut: Wo hakt’s? Und wie können wir gemeinsam daran wachsen?

Manchmal ist der beste Weg zur Veränderung, nicht auszuweichen – sondern stehen zu bleiben, hinzuhören, auszuhalten. Auch wenn’s unbequem ist.

Und ich glaube, es macht einen Unterschied, ob ich in einen Streit gehe, um zu siegen – oder ob ich mir vornehme, den anderen wirklich zu verstehen.

Jesus war kein Typ, der Streit vermieden hat. Aber er hat ihn anders geführt, als wir das oft tun. Wertschätzend. Ehrlich. Klar. Nie mit dem Ziel, den anderen kleinzukriegen – sondern ihm auf Augenhöhe zu begegnen. Selbst wenn’s unbequem war.

Vielleicht brauchen wir genau das öfter: Klartext mit Herz. Und bitte – einfach mal den Stolz einstecken. Was bringt’s, als Sieger rauszugehen, wenn der andere am Boden liegt? Dann doch lieber der Mensch sein, der mit dem anderen redet. Nicht über ihn hinweg. Nicht an ihm vorbei. Sondern mit ihm.

„Denkt daran, liebe Brüder und Schwestern: Seid sofort bereit, jemandem zuzuhören; aber überlegt genau, bevor ihr selbst redet. Und hütet euch vor unbeherrschtem Zorn! Denn im Zorn tun wir niemals, was Gott gefällt.“ Jakobus 1,19

Vielleicht lohnt es sich heute, nicht auf das letzte Wort zu bestehen – sondern auf den ersten Schritt zuzugehen.

Alles Liebe von Herzen!
Mandy