Leid
Wenn der Schmerz bleibt
Ein dunkler Raum. Ein Mensch, zusammengerollt auf dem Boden – nicht aus Schwäche, sondern aus Erschöpfung.
So sieht es manchmal innen aus, auch wenn wir draußen lächeln.
So fühlt sich Leben an, wenn Schmerz den Alltag regiert.
Es gibt Menschen, die wachen morgens schon mit Schmerzen auf – und wissen, dass sie bis zum Abend bleiben.
Nicht als Ausnahme, sondern als Routine. Man nennt es „chronisch“.
Aber das Wort klingt viel zu harmlos für etwas, das das ganze Leben auf den Kopf stellt.
Rheuma. Arthritis. Migräne. Fibromyalgie … um nur einige zu nennen.
Oder Krankheiten, für die es nicht mal einen klaren Namen gibt.
Manche trifft es im Alter, andere viel zu früh.
Egal, wie alt man ist – Krankheit verändert.
Langsam. Leise. Gnadenlos.
Sie nimmt einem Dinge, die früher selbstverständlich waren: Beweglichkeit. Schlaf. Leichtigkeit. Freiheit.
Und manchmal sogar das Gefühl, noch „man selbst“ zu sein.
Alt sein bringt vieles davon mit sich – und doch wird so selten darüber geredet.
Weil man nicht jammern will. Weil man gelernt hat, zu funktionieren.
Oder weil man die Blicke derer kennt, die es nicht verstehen.
Die denken, man übertreibt, weil man von außen noch „ganz normal“ aussieht.
Aber wer dauerhaft Schmerzen hat, lernt, sich durch die Stunden zu tasten.
Lernt, was es heißt, jeden Handgriff zu planen. Und dass selbst kleine Dinge – ein Einkauf, eine Dusche, ein Gespräch – Kraft kosten, die andere gar nicht sehen.
Manchmal braucht es keine Worte, keine schnellen Erklärungen, kein „Wird schon wieder“.
Manchmal braucht es einfach jemanden, der neben Dir sitzt und den Schmerz mit Dir aushält.
Der nicht versucht, ihn schönzureden, sondern versteht, wie viel Mut es kostet, überhaupt noch da zu sein. 🤍
Und wenn Du Dich fragst, warum Gott das alles zulässt – vielleicht tut Er es gar nicht, um Dich zu prüfen oder zu strafen. Vielleicht ist die Welt einfach manchmal kaputt, und Du bist derjenige, der das aushalten muss. Mitten drin. Ohne Erklärung. Ohne, dass es fair ist.
Vielleicht sieht Gott mehr, als Du glaubst – nicht weil Du stark bist, sondern weil Du ehrlich bist.
Er kennt die Nächte, in denen Du wach liegst. Das Zähne-Zusammenbeißen, das Durchhalten, das keiner sieht.
Und das Gefühl, dass Du nicht mehr kannst – und trotzdem weitermachst.
„Herr, du kennst meine Sehnsucht, du hörst mein Seufzen!“ (Psalm 38,10)
Vielleicht ist das kein Trost, der alles leichter macht. Aber vielleicht ist es genug zu wissen, dass Gott Dich nicht übersieht. Dass Er Dich nicht aufgibt. Und dass Du – so, wie Du gerade bist – nicht weniger wert bist, nur weil das Leben weh tut.
Ich wünsch Dir heute wenig Schmerzen, und falls sie trotzdem kommen – dass Du Menschen und Momente findest,
die Dich ein Stück davon ablenken.
Machs gut, bis morgen
Mandy
Hoffnung festhalten
Manchmal geschehen Dinge, die uns fassungslos machen.
Taten, Dramen, Kriege … – Dinge, die wir nicht greifen können. Und sofort beginnen wir Menschen, darüber zu reden, zu urteilen, einzuordnen.
Wo kann man seine Angst, seine Wut, sein „Hab ich’s doch gesagt“ eigentlich am besten abladen?
In solchen Momenten wünsche ich mir, dass wir kurz innehalten. Bevor wir urteilen, bevor wir in „wir“ und „die“ einteilen, bevor wir kommentieren. Denn hinter jeder Schlagzeile sind Menschen: Verletzte, Kinder, Familien, Freunde … Menschen, die lieben, verlieren, hoffen und trotzdem irgendwie weiteratmen müssen.
Ich glaube, wir brauchen Herzen, die nicht sofort in Feindbilder fliehen, sondern mitfühlen und für Frieden beten – auch wenn es schwerfällt. 🙏
Jesus selbst hat mitten in einer von Angst und Hass zerrissenen Welt gelebt. Er hat sich nicht vom Lärm der Menge und den schnellen Urteilen treiben lassen, sondern von echtem Mitgefühl. Er ging zu den Verletzten, hörte zu und zeigte einen anderen Weg: das Gute zu wählen und sich nicht vom Bösen überwältigen zu lassen (Römer 12,21).
Vielleicht ist das unser Job: Nicht noch mehr Hass zu verbreiten – weder online noch im echten Leben. Sondern Glaube, Liebe & Hoffnung zu bringen. Mut zu machen, wo Angst laut wird. Hände zu reichen, wo Gräben entstehen. Und das Vertrauen zu nähren, dass uns als Menschen viel mehr verbindet, als uns trennt.
Das braucht manchmal Mut. Manchmal kostet es Überwindung. Aber ich glaub genau so fängt Frieden an.
Und vielleicht können wir so ein kleines Stück davon in unsere Welt hineintragen?! 🌱 🌈
Wäre schön. Danke fürs zuhören. Mitmachen. Mithoffen. Mitbeten.
Bis morgen.
Mandy
Warum gibt es Leid?
Es ist diese uralte Frage, die einem manchmal wie ein Kloß im Hals steckt: Warum gibt es so viel Leid – wenn Gott doch Liebe ist?
Ich weiß es nicht. Und ich traue niemandem, der vorgibt, es zu wissen.
Krebs. Krieg. Trennung. Amokläufe. Stille Kinderzimmer.
Wenn das Leben zerbricht, schreien wir oft nicht nur nach Trost, sondern nach Sinn. Nach einem Warum, das die Tränen ein bisschen erträglicher macht.
Aber ich glaube: Gott ist nicht der, der schießt. Nicht der, der tötet. Nicht der, der das Leid plant, um daraus irgendetwas Gutes zu machen. Ich glaube, dass Gott weint. Mit jedem, der gerade keine Worte findet.
Ich glaub nicht an einen Gott, der oben auf Wolken thront und sich das Elend gemütlich reinzieht – wie einen schlechten Film mit Popcorn. Ich glaube an einen Gott, der mittendrin ist. Der nicht wegschaut. Der den Schmerz kennt. Der selbst gelitten hat. Und ja – das ist vielleicht schwer zu glauben, wenn man sich gerade fragt, wie man die nächsten fünf Minuten überstehen soll. Aber manchmal geht es nicht darum, alles zu verstehen. Sondern darum, nicht allein zu sein, wenn’s dunkel wird.
Gott nimmt nicht alles Leid weg. Aber vielleicht hält Er die aus, die’s kaum noch aushalten. Vielleicht ist Er da, wo andere längst gegangen sind. Still. Unauffällig. Aber echt.
Ob Du an ihn glaubst oder nicht – vielleicht hast Du schon mal gespürt, dass da jemand ist. Nicht in den großen Wundern, sondern in den kleinen Momenten: Ein Mensch, der einfach nur zuhört. Eine Nachricht zur richtigen Zeit. Ein Sonnenstrahl, der durchkommt, obwohl der Tag grau ist.
Das ist nicht die große Antwort auf das Warum. Aber es ist vielleicht ein Trotzdem. Ein: Du bist nicht vergessen. Du bist nicht allein.
Vielleicht wird nicht alles gut. Nicht in diesem Leben. Vielleicht bleibt manches einfach nur schmerzhaft. Aber ich halte mich fest an der Hoffnung, dass Gott das sieht. Und dass irgendwann das passiert, was wir uns heute kaum vorstellen können:
„Er wird jede Träne von ihren Augen abwischen. Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, kein Weinen, kein Schmerz.“ – Offenbarung 21,4
Bis dahin bleiben Fragen. Und die Hoffnung, dass am Ende nicht der Schmerz siegt – sondern das Leben.




















