Und wenn ich keinen Bock hab zu glauben?
Manchmal steh ich da und denk mir: Heute nicht. Heute kein Gebet, keine Bibel, kein Amen. Heute hab ich einfach keinen Bock zu glauben.
Nicht, weil ich Gott den Rücken kehren will. Sondern weil ich müde bin 😔. Müde vom Kämpfen. Vom Hoffen. Vom immer wieder Aufstehen. Müde vom Warten, dass sich was ändert. Müde davon, dass ich glaube – und trotzdem nichts passiert.
Und ja – ich schreib trotzdem SeelenFutter. Nicht, weil ich’s immer fühle. Sondern weil ich weiß: Ich bin nicht allein damit. Weil ich glaub, dass Gott auch dann da ist, wenn ich Ihn nicht spüre. Und weil ich hoffe, dass ich beim Schreiben, Lesen, Recherchieren, Einfühlen, Denken – irgendwo mittendrin – selbst wieder ein Stück Glauben entdecke.
Weißt Du, was mich manchmal am meisten nervt? Dass ich das Gefühl hab, ich sollte doch glauben. Weil’s von mir erwartet wird. Weil ich es selbst erwartet habe. Weil ich dachte, wenn ich genug glaube, dann wird alles gut.
Aber manchmal wird nicht alles gut. Manchmal bleibt alles einfach … zäh. Unbeantwortet. Unverstanden. Ungerecht.
Ich weiß, wie das klingt. Als wär ich ein hoffnungsloser Fall. Als wär ich undankbar. Oder lauwarm. Aber vielleicht ist genau das der Punkt, wo echter Glaube anfängt. Nicht der hübsche, saubere, gebügelte Glaube. Sondern der echte. Der raue. Der, der flüstert: „Ich weiß grad nicht, wie’s weitergeht – aber ich geb Dich nicht ganz auf, Gott. Auch wenn ich grad nicht mit Dir reden kann.“
Weil Glaube manchmal nichts anderes ist als nicht aufhören, mit dem Zweifel zu leben. Ihn anzugucken. Ihn Gott hinzuschmeißen. Und zu sagen: „ »Ich glaube! Hilf mir heraus aus meinem Unglauben!«“ – Markus 9,24
Ich glaub, Gott hält das aus 💪. Meine Null-Bock-Phasen. Meine Fragen. Mein Verstummen.
Er braucht meine perfekten Worte nicht. Er bleibt. Auch wenn ich’s nicht merke. Er geht nicht, wenn ich gehe.
Er steht leise da, wie ein Freund, der sagt: „Ich bin trotzdem da. Und Ich geh nicht weg.“
Ich wünsch Dir heute einen Tag, an dem Du nicht tun musst, als wär alles okay. Einen Tag, an dem Zweifel Platz haben dürfen. Und Gott trotzdem bleibt. Wenn’s heut nur für ein müdes „Trotzdem“ reicht – dann ist das nicht zu wenig. Dann ist das echter Glaube. ❤️
Bis morgen!
Mandy