Die Kunst auszuhalten, wenn der andere nicht will
Es ist eines der härtesten Dinge: Jemandem helfen wollen – und der andere will nicht. Manchmal sagt er es nicht einmal direkt – aber er zeigt es Dir mit seinem Verhalten, mit Schweigen, Abwehr oder Rückzug.
Da stehst Du mit offenen Händen da, voller Ideen, Möglichkeiten, Hoffnung … und stößt auf eine klare Grenze. Vielleicht hast Du das auch schon erlebt. Du siehst den Schmerz, hörst die Verzweiflung 😔 – und Du weißt, dass es einen Weg geben könnte. Aber der Mensch vor Dir macht dicht: „Ich kann nicht. Ich will nicht.“
Das auszuhalten tut weh 💔. Weil wir denken: „Aber wenn Du nur…“ Doch Liebe zwingt nicht. Liebe drängt sich nicht auf. Sie bleibt da. Sie wartet ⏳. Sie respektiert.
Gott macht das genauso. Er könnte uns zwingen, das Richtige zu tun. Könnte uns die Augen öffnen, uns auf den richtigen Weg bringen – oder uns festhalten und kräftig durchschütteln. Aber Er tut es nicht. Er lädt ein. Er ruft. Er klopft an. Und wenn wir nicht reagieren, respektiert Er das – und bleibt trotzdem in Rufweite.
In der Bibel heißt es: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen.“ (Offenbarung 3,20).
So wie die Hand auf dem Bild den Baum stützt, ohne ihn geradezurücken, ohne ihn zu zwingen, wieder kerzengerade zu wachsen – genau so hält Gott uns. Er nimmt uns nicht die Freiheit. Aber Er trägt unser Gewicht, wenn es zu viel wird.
Vielleicht bist Du gerade an dem Punkt, wo jemand Deine Hilfe ablehnt oder blockiert. Dann vergiss nicht: Deine Aufgabe ist nicht, den Willen anderer zu brechen, sondern Liebe sichtbar zu machen.
Manchmal ist die größte Liebe, die wir schenken können, auszuhalten 🌱. Und da zu sein. Immer noch. Trotzdem.
Segenregen, bis morgen!
Deine Mandy