Wenn Bitterkeit das Leben färbt

Kennste noch diese alten Thermoskannen von früher, aus denen irgendwann jeder Tee gleich schmeckte? Egal ob Früchtetee oder Kamille – am Ende war da immer dieser bittere Beigeschmack drin. 😬

So ist das mit Verbitterung auch. Wenn sie sich einmal eingenistet hat, färbt sie alles ein. Plötzlich schmeckt das Leben nicht mehr nach Freude, Hoffnung oder Leichtigkeit – sondern alles hat diesen Unterton von „bitter“.

Und ehrlich: darüber wird selten geredet. Meistens hörst Du nur: „Lass nicht zu, dass Du verbitterst.“  Aber was, wenn’s schon so weit ist? Wenn Enttäuschung, Schmerz oder Verlust längst ihren Geschmack hinterlassen haben?

Die Bibel sagt: „Seht zu, dass nicht eine bittere Wurzel wächst und Unheil anrichtet.“ (Hebreäer 12,15)

Bitterkeit frisst Freu(n)de, macht misstrauisch, vergiftet Beziehungen – bis keiner mehr gern aus Deiner „Kanne“ trinkt. Sie macht einsam.

Doch genau da setzt Jesus an. Er weiß, wie’s ist, wenn Verletzungen tief sitzen. Und er kann das Harte wieder weich machen. Nicht sofort – aber Stück für Stück.

So wie eine alte Thermoskanne nicht mit Wasser allein sauber wird. Da braucht’s Essig, Zitronensäure oder Backpulver – etwas, das tief einwirkt und den Belag löst. 💧

So erlebe ich Gottes Gnade: Sie geht an die Wurzel, löst langsam, was sich über Jahre festgesetzt hat – Schicht für Schicht. Ich denke, Bitterkeit ist kein Schicksal, dem man ausgeliefert bleibt. Mit Gott beginnt ein Prozess: Er öffnet verschlossene Räume, bringt Licht in dunkle Ecken und schenkt neue Geschmäcker fürs Leben.

Vielleicht ist der wichtigste und zugleich schwerste Schritt, der erste: „Ja, da ist Bitterkeit in mir.“ 🙏 Es fühlt sich an wie eine Niederlage – und doch ist es der Anfang von Freiheit. Ich habe erlebt: Es geht nicht um positives Denken, sondern darum, Gott an die wunden Stellen zu lassen. Das bedeutet, den Schmerz zuzulassen, Tränen auszuhalten und manchmal den schweren Weg der Vergebung zu gehen. Vergebung heißt nicht: „Es war nicht schlimm.“ Sondern: „Es soll mich nicht länger vergiften.“

Und wenn ich es so mache, erlebe ich, wie Gott nach und nach Neues Gutes in mein Leben bringt … Gespräche, in denen ich endlich ehrlich sein darf. Momente, in denen ich das Leben genießen kann, ohne gleich von Sorgen erdrückt zu werden. Oder Augenblicke, in denen ich nach langem Ringen wirklich loslassen kann. 💛

So verliert Bitterkeit Schritt für Schritt ihre Macht. Bis man merkt: Da ist wieder Freude. Da ist wieder Leichtigkeit. Da ist wieder Hoffnung. 🌱 Nicht, weil die Vergangenheit weg wäre – sondern weil sie nicht mehr bestimmt, wer ich bin.

Mit diesem Gedanken wünsche ich Dir einen guten Start in die neue Woche – voller kleiner Zeichen dafür, dass das Dunkle nicht das letzte Wort hat.

Segenregen
Deine Mandy