Jesus. Echt. Jetzt. – Tag 1: Unterwegs zur Arbeit

Ich fahre mit Dir zur Arbeit. Morgens. U-Bahn. Überfüllt. Müde Gesichter. Kopfhörer. Keiner redet.

Ihr steht dicht an dicht – trotzdem fühlst Du Dich allein. Ich sehe Dich. Ich sehe, wie Du Dich durchs Gedränge schiebst. Wie Du höflich Platz machst. Wie Du versuchst, niemandem im Weg zu stehen.

Ich sehe, wie Du scrollst. Durch Nachrichten. Durch Social Media. Durch Angebote. Durch Sorgen. Ich sehe, wie Du Dich vergleichst. Wie Du Dich versteckst. Wie Du Dich verlierst. Ich höre Deine Gedanken: „Ich bin nicht genug.“, „Ich bin zu spät dran.“, „Ich muss funktionieren.“

Und während Du da stehst, mitten unter Fremden, frage ich mich: Wann hast Du das letzte Mal jemanden wirklich angesehen? Wann hat jemand Dich wirklich gesehen? Wann hast Du angefangen zu glauben, dass Du alleine da durch musst?

Ich sehe Dich. Ich sehe den Mann neben Dir, der so tut, als wär er in sein Handy vertieft – aber er kämpft gegen Tränen. Ich sehe die Frau, die sich an der Haltestange festklammert, als wäre sie das Einzige, was ihr nicht aus den Händen rutscht. Ich sehe den Teenager mit der lauten Musik, der sich hinter dem Beat versteckt. So laut, dass er selbst nichts mehr spürt. So laut, dass es ihn betäubt. Er tut so, als wäre ihm alles egal. Aber ich sehe, wie er sich wünscht, dass jemand ihn wirklich wahrnimmt.

Ich sehe Euch. Ich sehe Dich. Ich bin da. Ich stehe neben Dir. Ich sitze Dir gegenüber. Ich lehne an der Tür. Ich bin da – auch wenn Du mich nicht siehst. Auch wenn Du denkst, ich bin weit weg. Auch wenn Du glaubst, dass keiner in diesem Zug Dich wirklich wahrnimmt. Ich bin da. Montags. In der U-Bahn. Auf dem Weg zur Arbeit.


Und ich flüstere Dir zu: „Komm her zu mir, wenn Du müde bist, wenn Du unter Deiner Last leidest. Ich will Dir Ruhe geben.“Matthäus 11, 28

Ich bin da. Vielleicht bin ich näher, als Du denkst.


👉 Diese Woche gibt’s hier was Besonderes: Ich erzähle das SeelenFutter so, als würde Jesus heute durch unsere Welt laufen – mitten drin, ganz real. Ein Stilmittel. Ein Gedankenspiel. Ohne den Anspruch, die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. Vielleicht aber hilft’s, neu hinzusehen. Den Blickwinkel zu ändern. Vielleicht kommt er Dir dabei ein Stück näher.