Glaube – kann mir das jemand übersetzen?
Manchmal wirkt das, was Menschen glauben, als käme es aus einer anderen Galaxie. 👽
„Gott hat mir geholfen.“
„Ich habe gebetet – und dann kam die Lösung.“
„Ich hab Frieden gespürt, obwohl alles um mich herum chaotisch war.“
Wenn man selbst so gar keinen Bezug dazu hat, klingt das wie ein Erfahrungsbericht aus einem Paralleluniversum. Als würden da Menschen von etwas erzählen, das man selbst noch nie erlebt – oder vielleicht ganz anders erlebt hat. Man steht daneben, hört zu, nickt vielleicht – und denkt trotzdem: Hä? 😶
Und dazu kommt noch was: Glaubende sprechen oft … na ja, eine andere Sprache. Nicht, weil sie elitär sein wollen – sondern weil sich Glaube eben auch in Worten ausdrückt, die man vielleicht nicht gewohnt ist.
„Segen“, „berufen“, „geführt“, „im Herzen bewegt“, „Zeugnis geben“ …
Wenn Du da nur Bahnhof verstehst – bist Du nicht dumm. Du sprichst einfach nicht dieselbe Sprache.
Das kann schnell eine Distanz schaffen. Geht mir zumindest so. Man hört zu, will mitkommen – aber irgendwie fehlt der Untertitel. Und bevor man nachfragt, zieht man sich lieber zurück. Weil es sich fremd anfühlt. Weil man nicht der*die sein will, der mitten im Gespräch sagen muss: „Sorry, ich versteh grad gar nichts.“
Ich glaub, Glaube ist keine Geheimsprache. Aber er entwickelt manchmal Worte, die erst dann wirklich Sinn machen, wenn man sie selbst erlebt hat. Nicht, weil man dann schlauer ist – sondern weil man anders hinschaut. Nicht ausgrenzend – sondern wachsend.
Und trotzdem: Für viele klingt das erstmal wie so ein Glaubens-Club mit eigenen Regeln und Redewendungen. Und da denk ich: Muss nicht sein. Ehrlich reicht.
Ich selbst benutze viele dieser Begriffe eher selten – nicht, weil ich was dagegen hätte, sondern weil ich glaube: Glaube muss nicht kompliziert klingen, um echt zu sein. Für mich geht das gut zusammen – glauben und dabei ganz normal sprechen. Ohne Fachbegriffe. Ohne Filter.
Ich möchte, dass Menschen sich nicht erst durch eine Sprachprüfung kämpfen müssen, um mitreden zu können.
Jede*r soll auf seine Weise glauben dürfen – Hauptsache ehrlich. Denn am Ende zählt nicht, wie Du es sagst – sondern, ob es Dich bewegt. Und manchmal entsteht gerade in der Einfachheit die tiefste Verbindung. ❤️
Jesus sagt mal zu Thomas, der seine Zweifel ganz offen zeigt: „Weil Du mich gesehen hast, glaubst Du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“– Johannes 20, 29
Er verurteilt ihn nicht. Im Gegenteil – er kommt ihm entgegen. Aber er macht auch Mut, sich auf das Unsichtbare einzulassen. Auf das, was nicht sofort „klar“ ist. Auf das, was erst im Vertrauen Sinn ergibt.
Vielleicht ist der Glaube gar kein abgehobener Trip. Sondern eher wie ein Gespräch, das auf Dich wartet – nicht in einer Fremdsprache, sondern in Worten, die auch mal Deine werden könnten.
🌱 Wer sucht, wird nicht immer gleich finden. Aber wer nicht sucht, wird auch nichts entdecken.
Ich wünsch Dir eine gute neue Woche – mit ehrlichen Gesprächen, offenen Herzen und Momenten, die Dich berühren dürfen, mit oder ohne Spezialvokabular. Wenn Du magst: Kommentiere gern hier, wie Du das empfindest.
Herzliche Grüße
Deine Mandy 💛
12. Mai 2025 @ 7:36
Richtig schön deine Seite – Gott segne dich mächtig
12. Mai 2025 @ 11:38
Danke Katja, freut mich wenn sie Dir gefällt 🙂 Wird noch Stück für Stück ein bißchen schöner!
12. Mai 2025 @ 11:21
Danke Mandy – könnte Dir nicht mehr zustimmen. Sprache und Worte können oft eine Distanz schaffen, die Gott gerade eben überbrücken will. Ich bin Diakon uns suche auch immer nach Worten und Bildern, die nicht so klerikal oder „elitär“ klingen, Dein Input war mir schon mehr als einmal hilfreich, Glaubensfragen so rüberzubringen, wie Otto Normalbürger auch redet (und vermutlich auch Jesus gesprochen hat).
Danke dafür 💚