Einmal sterben, bitte.
Beide auf wackeligen Beinen. Beide irgendwie auf dem Weg. So verschieden – und doch so ähnlich. 👴🏼 🧒🏻
Ich glaube, viele Menschen haben keine Angst vor dem Tod selbst – sondern davor, wie es passiert. Der Prozess des Sterbens. Wird’s weh tun? Werde ich hilflos sein? Werde ich meine Würde verlieren? Werde ich klar bei Verstand sein? Wird jemand da sein? Oder ist das ein einsamer Weg, den ich da irgendwann alleine gehen muss?
Solche Gedanken schiebt man oft weg. Aber ich glaube, sie dürfen sein. Sie gehören dazu. Denn Sterben macht uns bewusst: Wir haben eben nicht alles im Griff.
Es gibt da einen Satz in der Bibel, da sagt Jesus: „Ich bin das Alpha und das Omega – der Anfang und das Ende.“ – Offenbarung 22, 13
Wenn man drüber nachdenkt, ist er ziemlich krass. Denn er bedeutet: Da ist jemand, der war schon da, als Du Deinen allerersten Schritt gemacht hast – und Er wird auch beim letzten Schritt dabei sein. Bis zu der Minute, in der Du aufhörst zu atmen.
Palliativmediziner – wie etwa Prof. Gian Domenico Borasio – berichten, dass der Tod oft viel stiller kommt, als wir denken. Dass der Körper sich auf eine Weise vorbereitet, die wir kaum begreifen – aber beobachten können. Der Atem wird ruhiger. Der Blick weicher. Und manchmal kommt sogar ein Lächeln. 😊 Nicht immer. Aber oft.
Es ist, als würde da jemand innerlich sagen: „Es ist okay. Du darfst jetzt gehen.“
Und manchmal entsteht in diesem Moment eine fast greifbare Stille. Kein leerer Raum – sondern ein Raum voller Frieden. Als wäre da mehr anwesend, als man sehen kann. Etwas, das hält, was wir nicht mehr festhalten können. Ein letztes Aufatmen – und gleichzeitig ein Ankommen.
📚 Quelle: Gian Domenico Borasio: „Über das Sterben.“
Kein dramatisches Filmfinale. Sondern ein Übergang. Fast wie bei einer Geburt – nur andersherum. Nur dass niemand so genau weiß, was da eigentlich auf uns wartet. Und genau da wird’s spannend. Denn viele glauben, dass mit dem letzten Atemzug alles vorbei ist. Andere glauben, dass da etwas – oder jemand – wartet. Und wieder andere sind sich einfach nicht sicher. Aber stell Dir mal vor, da ist wirklich jemand. Einer, der Dich nicht fragt, ob Du genug geglaubt hast, sondern der sagt: „Ich kenne Dich längst. Und ich war die ganze Zeit da.“
In Psalm 23 steht: „Und wenn ich durch das finstere Tal gehe, fürchte ich kein Unglück – denn Du bist bei mir.“
Nicht: „Du wartest irgendwo da hinten.“ Sondern: „Du bist bei mir.“
Im Schwächerwerden. Im Loslassen. Beim letztem Atemzug.
Ihr Lieben, wenn das stimmt – dann geht der Weg nicht ins Ungewisse. Sondern genau dorthin, wo das Unsichtbare anfängt, sichtbar zu werden.
In diesem Sinne wünsche ich Dir für heute einen Moment der Ruhe – und gute Gedanken zum heutigen SeelenFutter.
Bis morgen – dann geht’s weiter mit der Themenreihe „Tod“.
Mandy
17. Juni 2025 @ 4:52
Die Person, die das sagte, glaubte an den Gott des Alten Testaments. Die meisten Menschen, die damals lebten, hatten nicht dasselbe Zeugnis wie der Psalmist David.