Manchmal sitze ich da, schau ins Leben – und frag mich: Was beschäftigt die Menschen da draußen?
Genau das möchte ich gern von Dir wissen. Darum hab ich eine kleine SeelenFutter-Umfrage vorbereitet. Nicht nur so eine typische Klick-Umfrage mit Ja/Nein, sondern ein paar Fragen, die mir helfen, das SeelenFutter zu schreiben. 💛
Mich interessiert, was Dir wichtig ist – welche Fragen oder Themen Dich im Alltag gerade beschäftigen. Deine Antworten sind anonym, sie helfen mir, das SeelenFutter zu schreiben. Vielleicht greife ich das ein oder andere auch mal im SeelenFutter auf – damit wir voneinander lernen und teilen können.
ich schreibe Euch heute mit schwerem Herzen. Ehrlich gesagt: Ich bin verzweifelt. Erneut.
Viele von Euch wissen von meiner langen Geschichte mit dem Finanzamt.
Seit 2009 schreibe ich meinen Blog unendlichgeliebt.de, auf dem Ihr Montag bis Freitag das „SeelenFutter“ lesen könnt. Ab 2013 habe ich damit zum ersten Mal Geld verdient – durch einen Ideenwettbewerb, den ich gewann. Damals „verschenkte“ ein Verein quasi einen Mini-Job an Menschen, die online über den Glauben schreiben. Dieser Job war befristet, danach ging es freiberuflich weiter.
Ich suchte mir eine Steuerberaterin, damit ich nichts falsch mache – denn Papierkram und Zahlen sind nicht meine Stärke.
Das SeelenFutter ist für alle kostenlos und frei verfügbar. Und das soll auch so bleiben, weil es mir wichtig ist, dass niemand wegen Geld außen vor bleibt. Ich schreibe von Herzen gern – jeder soll es lesen können, wenn er mag.
2021 kam dann die Steuerprüfung. Ich war relativ entspannt – schließlich hatte ich alles angegeben und dachte, nichts zu befürchten zu haben. Die Einkommensteuer habe ich immer bezahlt – auf sämtliche Einkünfte (Spenden und Einkaufschips). Außerdem habe ich Umsatzsteuer auf die Einkaufswagenchips gezahlt, die ich Euch auch auf den Rechnungen ausweise.
Doch das Finanzamt kam zu dem Ergebnis, dass auch Spenden umsatzsteuerpflichtig sind – nicht nur die Einnahmen aus den Einkaufswagenchips Verkäufen. Meine damalige Steuerberaterin hatte mich nie darauf hingewiesen. Ich dachte, das Geld stünde mir zur Verfügung – und es war längst in meinen Lebensunterhalt geflossen. Ob sie dafür haftbar gemacht werden kann, wird sich zeigen. Fakt ist: Ich hätte mich besser informieren müssen und mich nicht blind darauf verlassen dürfen, dass sie schon weiß, was sie tut. Immerhin unterschreibe ich am Ende die Steuererklärung.
Ich habe mir einen Anwalt für Steuerrecht genommen und gehe derzeit vorm Finanzgericht gegen das Finanzamt vor. Doch die Mühlen der Ämter mahlen langsam.
Dank meiner Freundin Constanze, die für die Jahre 2018 und 2019 eine Spendenaktion startete, konnte ich diese Jahre begleichen (pro Jahr zwischen 4.000 und 5.000 € plus Zinsen, die allein schon fast 1.000 € betrugen). Neue Spenden bedeuten natürlich auch neue Steuern. Das darf man bei allem nicht vergessen. Also direkt einen bestimmten Betrag zur Seite gelegt.
Danach suchte ich mir eine neue Steuerberaterin – gar nicht so einfach, wie ich feststellen musste. Über 60 Anfragen brauchte es, bis ich endlich jemanden fand. Gott sei Dank stehe ich heute nicht mehr alleine da und bin dankbar, sie an meiner Seite zu haben.
Durch mein Erspartes und einen Privatkredit einer Freundin konnte ich die Jahre 2022, 2023 und 2024 zahlen. Auch die aktuellen Steuervorauszahlungen stemme ich aus meinen laufenden Einnahmen. Mein monatliches Einkommen reicht dafür aus. Zusätzlich habe ich einen Job als Assistentin für Tobias angenommen, der sich von einer schweren Hirnblutung erholt. Das Geld, das ich dort verdiene, geht direkt ans Finanzamt und deckt die monatlichen Steuerzahlungen.
Nur diese extrem hohen Umsatzsteuer-Nachforderungen haben mich finanziell an meine Grenzen gebracht.
Dazu kommen Zinsen sowie Gerichts- und Anwaltskosten, die ich ebenfalls bereits zahlen musste – obwohl der Prozess sich wohl noch 3–4 Jahre hinziehen wird. Ob diese Spenden – für mich wie Geschenke, ähnlich wie bei einem Straßenmusiker – wirklich umsatzsteuerpflichtig sind, ist noch nicht endgültig geklärt. Das Finanzamt besteht trotzdem schon jetzt auf der Zahlung. Sollte ich am Ende gewinnen, bekomme ich das Geld zurück – aber bis dahin muss ich es vorstrecken.
Ich dachte wirklich: Jetzt ist alles durchgestanden. Ich war mir sicher, alle Jahre bezahlt zu haben. Ich hab in die Webseite investiert, sie modernisiert … war ja gerade wieder so halbwegs auf grünem Weg.
Doch am Freitag lag wieder ein Brief im Briefkasten. Flashback …
Laut Finanzamt fehlen die Umsatzsteuer-Zahlungen für die Spenden 2020 und 2021. Für 2021 habe ich einen Beleg gefunden – für 2020 nicht. Zuerst dachte ich an einen Irrtum. Aber sie haben Gelder zurückgebucht und umgebucht. Es ist kompliziert. Mit meiner neuen Steuerberaterin bin ich heute alles in Ruhe noch einmal durchgegangen.
Am Ende bleibt eine Summe: 8.455,18 € – fällig bis Ende des Monats. Morgen versucht sie noch einmal mit dem Finanzamt zu sprechen und eine Stundung zu erreichen. Doch bei Umsatzsteuer ist das nicht so einfach. Schon für die Jahre 2018 und 2019 hatte ich eine Ratenzahlung von 500 € monatlich vorgeschlagen – das Finanzamt lehnte damals ab.
Ich weiß aktuell noch nicht, wie ich das bezahlen soll. Ich bin erschöpft, kämpfe mit einem blutenden Magengeschwür … und das Finanzamt ist nur eine von vielen Sorgen, die mich seit Sommer 2023 belasten. Manchmal habe ich den Eindruck, das Leben ist einfach zu schwer – aber ich will nicht daran verzweifeln, wenn es „nur“ um Geld geht.
Für Stefanie und ihren Treppenlift habe ich erst letzte Woche eine Spendenaktion gestartet – für andere fällt mir das leichter. Aber jetzt stehe ich selbst mit dem Rücken zur Wand. Das Timing ist furchtbar schlecht.
Ich fühle mich schlecht, aber weiß mir nicht anders zu helfen, als nun auch für mich selbst um Unterstützung zu bitten.
Mit diesen 8.455,18 € wäre dann definitiv alles bezahlt. Für mich war das ein erneuter Schock, weil ich dachte, alles sei bereits erledigt. Und dann soviel Geld innerhalb von 2 Wochen …
Ich weiß nichts mehr zu sagen, außer: Danke – falls jemand von Euch etwas dazugeben mag. Es würde mir sehr helfen.
Sollte das Finanzgericht irgendwann für mich entscheiden und ich das Geld zurückbekommen, möchte ich es gern an den Wünschewagen spenden – ein Projekt, das sterbenskranken Menschen einen letzten Herzenswunsch erfüllt.
Ich danke Euch – fürs Lesen, fürs Dasein, fürs Mittragen.
Manchmal werde ich gefragt: „Wie machst Du das eigentlich – jeden Tag ein neuer Text? Und wie sieht Dein Tag überhaupt so aus?“
Naja, ich erzähl’s mal … Die meisten Texte entstehen nicht am Schreibtisch – ehrlich, vermutlich unter 1 %. Ich bin kein kreativer Schreibtischmensch. Da erledige ich lieber nervige Dinge wie Steuerkram, Papierkram … oder ich packe Chips ein. (Ja, nervt manchmal auch 😉 – aber verteilt sie ruhig weiter!)
Ich schreibe meistens im Bett oder draußen in der Hängematte, unter dem Sonnnenschirm – der mich auch im Regen schützt. Oft spreche ich meine Gedanken beim Gassi mit Bambi ins Handy. Abends oder nachts, wenn alles ruhig ist, kommen die Gedanken, die tagsüber keinen Platz haben. Ich bin einfach kein Morgenmensch – Fließbandarbeit geht, Denkarbeit weniger.
Tagsüber bin ich viel bei und mit Tobias unterwegs, meinem Chef und Schützling. Nach seiner Gehirnblutung muss er so ziemlich alles neu lernen. Als Alltagsassistentin begleite ich ihn seit über zwei Jahren bei so ziemlich allem – das ist schön, herausfordernd, oft lustig und auf eine besondere Art anspruchsvoll. Bei ihm geht’s um Geduld, Zuhören, auch neu sprechen / kommunizieren lernen – und das erinnert mich immer wieder daran, wie wichtig Worte sind.
Wenn ein Text endlich steht, ist er selten in einem Rutsch geschrieben. Ich recherchiere, suche nach passenden Bibelstellen und bete oft darüber, was gerade „dran“ ist. Dann schreibe ich drauflos, feile, lösche wieder, schiebe Worte hin und her … bis es sich leicht liest, obwohl manchmal Stunden Arbeit darin stecken. Manchmal ringe ich dabei sogar mit dem da oben – im besten Sinne. Zum Glück bin ich nicht perfektionistisch – ich glaube, das rettet mir oft den A… 😅. Danach suche ich ein passendes Bild. Oder umgekehrt: Ich habe ein Bild im Kopf und spinne den Text darum.
In den letzten Monaten hat sich das verändert – seit dem neuen Design meiner Webseite. Momentan ist mir mehr nach Bildern, die Stimmung und Tiefe tragen. Ich mache das, was ich auf dem Herzen habe – und ich glaube, dass Gott da manchmal rein funkt. Zumindest hoffe ich es. Und das, was mir wichtig ist, das gebe ich gerne weiter.
Dann beginnt der technische Teil – das, was ich „Fließbandarbeit“ nenne. Der Text wandert auf meine Webseite – die sich seit dem Neustart im Mai und vielen Monaten Arbeit noch immer anfühlt wie ein Neuanfang, ein kleines Herzensprojekt, das täglich wächst. Damit hab ich mir einen großen Wunsch erfüllt, ich wollte es für Euch übersichtlicher haben. Und freu mich noch immer täglich drüber, dass es doch alles viel aufgeräumter ist.
Danach geht’s ins Mailprogramm: Rund 120.000 Mails verschicke ich pro Monat. Das neue System kostet zwar 120 € monatlich, erspart mir aber viele graue Haare, weil ich endlich alles selbst machen kann. Früher war das Steinzeit – 2009, als der Blog anfing, war die Technik eine ganz andere Welt. Text und Link kopiere ich dann zu Facebook, Instagram, WhatsApp und Telegram.
Zum Schluss kommt das Einlesen: Mein kleines “Studio” ist noch im Aufbau – verzeiht den Hall. Ein paar Akustik-Panels müssen noch ran, damit der Sound wärmer wird. Danach bearbeite ich die Aufnahme und dann geht der Podcast zu Spotify, wird mit dem Blog verknüpft … viele kleine Schritt. Übrigens, falls sich jemand mit Soundbearbeitung auskennt und mal ein Ohr auf meine Aufnahmen werfen will – melde Dich gern. Ich kämpfe mich da noch so durch.
Wenn alles verteilt ist, plane ich Beiträge für Blog, Telegram-Kanal und Social Media. Morgens um 5 Uhr sollte spätestens alles raus gehen – der neue Blog pünktlich um Mitternacht. Ich wünsch mir einfach, dass jeder am Morgen zum Start eine positive Nachricht auf seinem Handy liest.
WhatsApp ist dabei eine kleine Wissenschaft: Ich arbeite mit Broadcast-Listen (jeweils 256 Empfänger). Wenn ich zu schnell hintereinander Nachrichten schicke (Bild + Text), blockiert WhatsApp (SPAM Schutz). Also schicke ich einen Teil oft schon vor dem Schlafen, den Rest um 5 Uhr morgens – meistens steht Bambi dann eh schon mit mir draußen – in den letzten Tag oft im Regen. Sie muss kacken und ich Euch “füttern”. Die Leute, die vorbeigehen, haben eher Mitleid mit dem “armen nassen Hund” als mit mir. 😉
Zwischendrin – je nach Arbeit bei Tobias – beantworte ich Kommentare auf allen Kanälen: Blog, Social Media, WhatsApp, Telegram und E-Mails. Das frisst Zeit, aber ich tausche mich gern aus. Und ja, Buchhaltung (Hallo Finanzamt 👋) , Rechnungen für die Chips und der ganze Alltagswahnsinn sind auch noch da.
Und dann hoffe ich einfach, dass das SeelenFutter bei Dir ankommt. Nicht nur aufm Handy oder Laptop, sondern im Herzen. Im Leben. Ich gewinne durch meinen Glauben so viel, dass ich das Gefühl hab, das wäre dumm, das nicht weiterzugeben. 💛
Falls Du meine Arbeit und die Zeit, die ich hier reinstecke, schätzt und mich unterstützen möchtest, kannst Du SeelenFutter-Patin oder -Pate werden – für 7,77 € im Monat, weniger oder mehr – einmalig oder regelmäßig.
Ein Prozess vor dem Finanzgericht läuft, aber dort ist Geduld gefragt – das kann sich noch Jahre ziehen. Ich zahle bisher weiterhin Umsatzsteuer, habe Gerichts- und Anwaltskosten schon gestemmt und jongliere zwischen Tobias, Gassi-Runden und diesem Projekt. Irgendwie gehts. Nur manchmal komme ich da ans Limit. Genau deshalb bedeutet mir Dein Feedback so viel und auch ein finanzielles Dankeschön viel.
Gleichzeitig macht mich das, was ich tue, innerlich zufrieden – und dafür bin ich sehr dankbar. Ich glaube, dass es im Moment das Richtige ist.
Schön, dass Du ein wenig mit hinter die Kulissen geschaut hast.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende – wir lesen uns am Montag?! 💛
In Londons U-Bahn ertönte über Jahrzehnte der legendäre Satz: „Mind the Gap.“ – „Achte auf die Lücke.“ Gemeint ist der kleine, aber nicht ungefährliche Spalt zwischen Zug und Bahnsteig – eine Warnung, die Millionen täglich begleitet hat.
Für die meisten war es ein Geräusch im Vorbeigehen. Für Margaret McCollum war es mehr. Ihr Mann war die Stimme hinter dieser Ansage.
Nach seinem Tod ging sie immer wieder zur Station Embankment. Setzte sich auf eine Bank – und wartete. Nicht auf den nächsten Zug. Sondern auf ihn. Auf seine Stimme.
Und dann, von einem Tag auf den anderen, war sie verschwunden. Neue Technik. Neue Stimme. Neue Zeit.
Aber ihre Bitte – ihre Geschichte – wurde gehört. Und so wird nun genau diese alte Aufnahme wieder an dieser Station abgespielt. Nicht, weil es technisch nötig wäre – sondern weil es menschlich ist. Für sie. Und für uns alle, die verstehen wollen, was Liebe bewirken kann.
Irgendwie kam mir diese Geschichte heute unter – während ich mich selbst durch Technik wühle, von der ich vorher nicht mal wusste, dass es sie überhaupt gibt. Ich stecke mittendrin im digitalen Neubau meiner Webseite – mit allem, was dazugehört: Newsletter, Shopsystem, Podcast. Es ist umfangreich. Lehrreich. Spannend. Und ja – manchmal auch zum Haare raufen. 😅
Aber es ist auch faszinierend, was man heute alles lernen kann, wenn man bereit ist, sich reinzufuchsen. Früher hätte man für vieles einen Programmierer gebraucht – heute braucht es vor allem Mut, Geduld, Kaffee ☕ … und im Hintergrund laufen YouTube-Tutorials, die erklären, wie’s geht.
Ich arbeite zwar mit einem Webdesigner zusammen, aber da jede Stunde kostet, versuche ich so viel wie möglich selbst umzusetzen. Es steckt viel Herzblut drin – und ich wachse Schritt für Schritt hinein. Nicht perfekt. Aber mit dem Wunsch, etwas zu gestalten, das mehr ist als nur funktional. Etwas, das berührt und bleibt.
Die Erfahrung von Margaret McCollum hat mich genau deshalb bewegt. Weil sie so deutlich zeigt, was Technik eben nicht kann: Erinnerung speichern – ja. Aber Verbundenheit? Die entsteht nicht durch Updates.
Künstliche Intelligenz kann Daten analysieren, Texte schreiben, sogar Stimmen nachahmen. Aber das, was wirklich berührt, bleibt echte Verbindung – Mensch zu Mensch. Herz zu Herz.
„Liebe und Treue sollen dich nicht verlassen. Binde sie dir um den Hals, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens.“ – Sprüche 3,3 – Bibelserver.com
Diese „Tafel des Herzens“ – vielleicht hat sie heute ja sogar einen Platz in der digitalen Welt. Denn wo früher Briefe geschrieben und Seiten gefaltet wurden, landen unsere Gedanken heute auf Festplatten, in Clouds und Apps. Schöne neue Zeiten. Ob wir wollen oder nicht – unsere Welt wird immer digitaler. Und gerade deshalb wünsche ich mir, dass zwischen all den Daten auch etwas Echtes bleibt. Etwas, das trägt. Das erinnert. Das verbindet.
Ihr Lieben, ich versuche nicht einfach nur eine hübsche Webseite zu bauen – sondern einen Ort, der einlädt. Nicht perfekt, nicht für alle – aber vielleicht für manche genau im richtigen Moment. Etwas, das digitale Wege nutzt, um auf etwas Größeres hinzuweisen – auf das, was unsere Herzen berührt und Himmel und Erde miteinander verbindet. 💛 Auf Liebe. Auf Hoffnung. Auf einen Gott, der auch heute noch ganz nah ist. Vielleicht ja sogar … online. 😉
Ich wünsch Dir ein gutes Wochenende – nächste Woche gibt’s wieder frisches SeelenFutter!
seit Sommer 2023 warte ich täglich auf die Einspruchsentscheidung vom Finanzamt (FA) – gestern Mittag war es endlich soweit. Und ich habe Euch versprochen, Euch auf dem Laufenden zu halten.
Das Ergebnis?
Das FA bleibt dabei: Ich soll auf sämtliche „Spenden“ – also alles, was jemand in meine Trinkgeldkasse wirft – Umsatzsteuer zahlen.
Als ich den Blog 2009 gegründet habe, habe ich nicht viel über solche Dinge nachgedacht. Ich schreibe einfach gern, und mit der Zeit … den Jahren … hat sich das Ganze entwickelt. Weil ich mich mit Steuern nicht gut auskenne, hatte ich viele Jahre eine Steuerberaterin an meiner Seite. Auf sämtliche Einnahmen habe ich Einkommenssteuer gezahlt – und auf die Einkaufswagenchips, die ich verkaufe, sowohl Einkommens- als auch Umsatzsteuer. (Eindeutiger Verkauf, daran hat das FA auch nichts zu meckern.)
Nachdem all das geregelt war, dachte ich: Das, was nach den Steuern übrig bleibt, steht mir zur Verfügung. Also habe ich davon gelebt – ua. Miete gezahlt, den Kühlschrank gefüllt, mir hier und da auch mal etwas gegönnt.
2021 kam die Umsatzsteuersonderprüfung. Ich war realtiv entspannt. Ich hatte jeden Euro angegeben, eine Steuerberaterin, die sich darum kümmert, keine Steuerrückstände – es sollte doch alles passen. Denkste.
Der Schock: Nachzahlung in Höhe von über 20.000 €
Ich musste innerhalb weniger Monate eine für mich utopische Summe aufbringen – inklusive mehrerer tausend Euro Zinsen. Sämtliche Jahre seit 2018 wurden rückwirkend besteuert. Das hat mich fast gekillt – innerlich.
Ich war sehr verzweifelt. Das Ganze hat einen wunden Punkt in mir getriggert.
Als ich jung war, habe ich ziemlichen Bockmist gebaut – eine „bewegte Jugend“ gehabt … Die lange Rede spare ich mir. Aber mit 19 Jahren, dank der Unterstützung einer großartigen Sozialarbeiterin der Diakonie, startete ich mein Insolvenzverfahren. Mit 26 Jahren war ich schuldenfrei.
Und ich habe mir damals ein Versprechen gegeben: Nie wieder Schulden machen!
Weil diese Möglichkeit – die Restschuldbefreiung – ein Geschenk ist. Ich bin unglaublich dankbar, dass es sie gibt! Sie hat mir ermöglicht, trotz eines miesen Starts ins Leben, ohne „happy Family“ im Rücken, ein Leben ohne finanzielle Sorgen aufzubauen.
Ich habe dieses Versprechen gehalten. Bis zu dem Tag, an dem ich von der Nachzahlung erfuhr ….
Danke an Euch!
Danke, dass Ihr mir geholfen habt!! ❤️ Einen Teil konnte ich durch Eure Unterstützung stemmen, der Rest läuft auf Kredit. Aktuell hat das Finanzamt alles bekommen, was sie haben wollen.
Falls Ihr Euch fragt, ob Ihr weiterhin etwas in die „Trinkgeldkasse“ werfen dürft – ja, gerne! Ich bin hauptberuflich Bloggerin, und es ist völlig legitim, auf diese Weise Einnahmen zu haben. Natürlich muss ich darauf Steuern zahlen, so wie jeder andere auch. Aber ich muss eben nicht alles abgeben.
Falls das Gericht eines Tages entscheidet, dass ich keine Umsatzsteuer zahlen muss, bekomme ich das bereits gezahlte Geld zurück. 💸💸💸 Ich wage es nicht zu träumen …
Das SeelenFutter bleibt für alle kostenlos – das ist und bleibt mein Herzensanliegen. Wer „Danke“ sagen möchte, kann das gerne tun – ganz freiwillig.
Falls einige von Euch denken: „Hey, das ist mir 5 € im Monat wert“, würde mich das natürlich sehr freuen und unterstützen. 😊
(Übrigens: Im Jahr 2018, auf das sich das FA bezieht, waren es 0,25% der Leser, die etwas gegeben haben.)
Wie geht es weiter?
Ich habe nun vier Wochen Zeit, in denen mein Anwalt Einspruch einlegen muss.
Am 6. März habe ich einen Termin, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Bei unserem Erstgespräch sagte der Anwalt, er sehe „gute Chancen“, dass ich keine Umsatzsteuer zahlen muss. Mal schauen, ob er diese Meinung nach dem Schreiben vom Finanzamt immer noch hat. Bin gespannt. Zudem muss geprüft werden, ob meine ehemalige Steuerberaterin möglicherweise haftbar gemacht werden kann.
Was mir echt schwerfällt zu akzeptieren: Das FA scheint keine Fristen zu kennen. Sie lassen sich fast zwei Jahre Zeit für eine Entscheidung, ich muss erstmal zahlen, obwohl noch gar nicht klar ist, ob die Steuer überhaupt gerechtfertigt ist – und dann bekomme ich vier Wochen, um zu reagieren. 😑
Ein Leser meines Blogs, der Steuerberater ist und mich beim Einspruch gegen das Finanzamt unterstützt hat, meinte auf meine Frage, ob er ehrlich Chancen sieht:
„Es gibt einen Spruch: Auf hoher See und vor dem Finanzgericht liegt alles in Gottes Hand.“
Ihr Lieben, ich kämpfe weiter für unendlichgeliebt.de – mein Baby
Mir liegt das SeelenFutter-Schreiben am Herzen – ich glaube, dass ich damit etwas Gutes tun kann. Falls wirklich sämtliche Einkünfte umsatzsteuerpflichtig bleiben, dann ist das eben so. Aber dann wird es trotzdem weitergehen. Schauen wir mal … dauert leider alles gefühlt ewig.
Bis dahin arbeite ich viel, auch bei Tobias (25), den ich nach seiner schweren Hirnblutung als Alltagsassistentin begleite. Ich mag meinen „Chef“ 😉 – und irgendwie ist aus dieser Arbeit schnell eine besondere Freundschaftgewachsen, für die ich sehr dankbar bin.
Das Geld, das ich bei Tobias verdiene, geht komplett ans Finanzamt und deckt die Umsatzsteuerkosten … mal wieder geschickt eingefädelt. 😅
Und noch was:
Es gibt eine Überraschung! 🎉 Dieser Blog wird (wenn alles nach Plan läuft) in 2–3 Wochen komplett neu!
➡ Neues Logo, neues Design – aber beim SeelenFutter bleibt alles wie es ist!
Und natürlich wird auch technisch aufgeräumt: neue Datenschutzstandards, neue Struktur – denn der Blog ist mittlerweile echt in die Jahre gekommen. Ehrlich gesagt hatte ich auch Angst, da irgendwann Ärger zu bekommen – und sowas kann teuer werden.
Meine Stärken liegen beim Schreiben, nicht beim Webseitenbauen – deshalb wollte ich Euch gern etwas zurückgebenund habe mir jemanden gesucht, der mir dabei hilft.
Für mich ist das ein kleines Zeichen – ein Regenbogen mitten in schwierigen Zeiten.
Ein Neuanfang. 🌈✨
Mal sehen, was kommt.
Ich halte Euch auf dem Laufenden! 😊
Mandy
Ein Ausschnitt aus der Argumentation des Finanzamts
„Während ein Straßenmusiker auf öffentlichen Wegen spielt und es vom Zufall abhängt, ob sich Passanten und Musiker überhaupt begegnen, bietet die Klägerin eine Dienstleistung auf ihrer Internetseite an. Die Internetseite ist nicht mit einer Fußgängerzone zu vergleichen, vielmehr ist sie mit einem Ladengeschäft gleichzusetzen, das Kunden gezielt aufsuchen, um die individuelle Dienstleistung (Information/Unterhaltung) zu konsumieren. Es besteht daher ein notwendiger Zusammenhang zwischen den Blogtexten und den dadurch veranlassten Geldspenden. > Während Passanten in einer Fußgängerzone nicht darum gebeten haben, dass ihnen Musik zu Ohr gebracht wird, haben die Besucher des Blogs diesen bewusst ausgewählt. Die Nutzer des Blogs leisten ihre freiwilligen Zahlungen nicht aus rein altruistischen Motiven, sondern aufgrund des Inhalts.“
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