Trotz allem: danke.

🐝  „Bee happy“ – also „Sei glücklich.“
Steht an einer Wand in meiner Stadt.
Daneben eine kleine Biene mit einem breiten Lächeln,
so, als wäre das alles ganz einfach. 😊

Diese Woche geht’s hier ums Thema Dankbarkeit.
Klingt erstmal schön, oder?
So’n bisschen Dankbarkeit, dazu noch ein netter Spruch –
das posten viele auf Instagram mit Sonnenuntergang & Hashtag #grateful.

Aber wenn man genauer hinschaut, merkt man, dass echte Dankbarkeit tiefer geht.
Sie hat nicht mit schönen Worten oder positiven Vibes zu tun, sondern damit, trotz allem noch das Gute zu sehen.

Nur, wie soll man dankbar sein, wenn gefühlt alles gleichzeitig brennt?

Ich mein … Kriege, Krisen, Preise, die höher und höher steigen.
Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben und merken, dass die Rente kaum für die Miete reicht.
Familien, die beim Einkaufen genau rechnen müssen.
Und Urlaub? Für viele ist das längst Luxus geworden.

„Seid dankbar in allen Dingen.“
(1. Thessalonicher 5,18)

Das hat Paulus geschrieben, lang vor unserer Zeit.
Damals war das Leben … anders. Nicht leichter.
Die Menschen lebten mit Unsicherheit: Krankheiten, Hunger, politische Spannungen, Verfolgung.
Und Paulus selbst?
Der saß sogar im Knast – wegen seines Glaubens.
Weil er unbequem war.
Weil er sich geweigert hat, zu schweigen,
auch wenn’s gefährlich wurde.

Und genau da schreibt er diesen Satz.
Nicht aus guter Laune raus, sondern mitten im Stress,
mit echten Sorgen, echter Angst, echtem Leben.

… vielleicht ist genau das der Punkt.

Nicht, dass Dankbarkeit die Probleme löst – tut sie nicht.
Aber sie verändert den Blick. Sie holt das Gute wieder in die Wahrnehmung, das sonst untergeht.

Ich mein nicht dieses naive „Alles wird gut.“, sondern eher: „Ich will mir das Gute, das es immer gibt, nicht kaputtmachen lassen.“ Weil sonst am Ende nur noch Frust bleibt. Und davon haben wir alle schon genug.

Vielleicht ist das genau das, was Paulus gemeint hat: Kein frommer Spruch, sondern eine Haltung.
Eine Entscheidung, den Blick nicht nur auf das zu richten, was fehlt, sondern auf das, was trotzdem da ist.
Nicht, weil’s immer leicht wäre – sondern, weil Dankbarkeit hilft, nicht im Negativen stecken zu bleiben. 

🐝 bis morgen 😊
Deine Mandy