Sünder? Mensch!
Sünde.
Altes Wort, schweres Wort. Klingt nach Kirche, Schuldgefühlen, finsterem Blick von oben. Aber wenn man’s genau nimmt, steckt da was ganz Menschliches drin.
Im Griechischen heißt’s: Hamartía – das bedeutet wörtlich: 👉 Ziel verfehlt.
Wie beim Bogenschießen: Du spannst den Bogen, willst treffen, aber der Pfeil fliegt vorbei. Mal knapp daneben, mal sonstwohin.
Und im Leben ist’s oft genau so: Du willst liebevoll sein – und haust trotzdem einen blöden Spruch raus. Du willst ehrlich sein – und erwischst Dich bei einer Ausrede. Du willst Gutes tun – und merkst, dass Du’s irgendwie doch wieder nur für Dich selbst gemacht hast.
Das Ding ist: Sünde heißt nicht automatisch: „Ich bin schlecht.“
Sondern: „Ich bin Mensch. Mit Schwächen. Mit Ecken und Kanten. Mit Momenten, in denen ich danebenliege.“
Und genau da setzt Jesus an. Er kommt nicht, um Strafzettel zu verteilen. Er kommt, weil er weiß: Kein Mensch trifft immer ins Schwarze.
In Matthäus 9,13 sagt er: „Ich bin gekommen, um Sünder zu rufen, nicht Gerechte.“
Nicht die Perfekten. Nicht die, die meinen, sie hätten’s voll im Griff. Sondern die, die ehrlich sagen: „Ja, ich hab mich verheddert. Ich hab’s nicht immer drauf.“
Das nimmt so viel Druck raus. Ich muss nicht so tun, als wär immer alles in Ordnung. Ich darf Fehler zugeben. Schwächen zeigen. Und trotzdem weitergehen.
Nicht stehen bleiben. Nicht versacken in Selbstvorwürfen. Sondern aufstehen. Neu loslaufen. Mit dem Wissen: Ich bin nicht allein unterwegs. Einer geht mit. Auch wenn ich mal wieder nicht getroffen hab.
In diesem Sinne:
Ziel verfehlt? Kann passieren.
Weitergehen? Unbedingt.
Go for it!
Mandy