Zwischen Weizen und Unkraut …
Ihr Lieben, weiter geht’s in der Woche der Gleichnisse. Heute folgendes:
Jesus sagt: „Mit dem Himmelreich ist es wie …“ – und er erzählt von einem Bauern, der guten Weizen sät. 🌾 Doch nachts kommt ein Feind, heimlich, unbemerkt – und streut Unkraut mitten hinein. Als alles aufgeht, ist’s ein einziges Durcheinander. Die Arbeiter wollen sofort ausreißen, sortieren, klar Schiff machen. 🚜 Der Bauer sagt: „Nein. Lasst beides wachsen. Am Ende wird aussortiert.“ (Matthäus 13,24–30)
So ist das Leben. Neben Erfolg wächst Enttäuschung – Du erreichst ein Ziel, und trotzdem nagt da die Stimme: „Hätte mehr sein können.“ Neben Glück liegt Traurigkeit – ein schöner Moment, und gleichzeitig spürst Du den leeren Platz von jemandem, der fehlt. ❤️🩹 In Beziehungen steckt Nähe und manchmal auch Streit – ihr liebt Euch, und trotzdem prallen Welten aufeinander. In der Familie herrscht Liebe – und doch reißen alte Geschichten wieder auf, wenn man am Tisch zusammensitzt.
Und in Dir selbst? Da sind gute Gedanken, Pläne, Sehnsüchte – und daneben Stimmen, über die Du lieber schweigen würdest, weil sie Dich kleinmachen oder beschämen. 🫢
Wir wollen sortieren, aufräumen, das „Unkraut“ rausreißen. Aber manchmal hängt das Gute so eng am Schwierigen, dass wir es gleich mit zerstören würden. Ich glaube, Leben ist manchmal paradox: Tränen gehören zur Freude. Ein Streit kann Nähe vertiefen. Brüche prägen Deinen Charakter – und machen Dich menschlich.
Spannend ist: Jesus erklärt dieses Gleichnis später selbst (Matthäus 13,36–43). Er sagt: Der Acker ist die Welt. 🌍 Der Weizen sind die „Kinder des himmlisches Reiches“ – Menschen, die Gottes Liebe annehmen. Das Unkraut sind die „Kinder des Bösen“ – Menschen, die das Gegenteil leben, die zerstören. Der Feind, der das Unkraut sät, ist der Teufel. Aber: Jesus betont auch, dass wir das nicht vorschnell auseinanderreißen sollen. Sortieren, urteilen, trennen – das bleibt Gottes Job am Ende.
Für mich haben die Gleichnisse mehrere Ebenen. Jesus erklärt, worum es ihm geht – und trotzdem öffnen die Bilder Räume, die tiefer in unser Leben sprechen. Sie erzählen von der großen Welt und gleichzeitig von Deinem Alltag, Deinem Inneren. Und das macht sie so wertvoll … bis heute.
Mich tröstet: Ich muss nicht alles sofort bereinigen. Gott sieht klarer als ich. Er erkennt, was Frucht bringt. Und er hat Geduld – auch mit meinem Feld, das bunt, unperfekt und voller Gegensätze ist. 🌱
Und das gilt auch für Dich: Ich wünsche Dir heute, dass Du mitten in diesem Durcheinander das Gute wachsen siehst – und spürst, dass Gott seinen Blick voller Liebe auf Dich gerichtet hat.
Bis morgen!
Deine Mandy