„Was soll ich für Dich tun?“
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Montag. Neue Woche. Neue Begegnungen.
Kennst Du das? Du redest mit jemandem – alles wirkt ganz normal. Und dann kippts plötzlich. Ein Satz trifft Dich. Seltsam. Tief. Ein Blick bleibt zu lange. Ein Tonfall klingt schärfer, als er müsste. Und auf einmal ist da diese merkwürdige Distanz. Etwas Unausgesprochenes liegt zwischen Euch. Und Du fragst Dich: Was war das gerade? Hab ich was falsch gemacht?
Vielleicht war es gar nicht nur der Moment. Vielleicht redete da etwas mit, das schon länger im Hintergrund wirkt –
ein alter Schmerz, eine ungeheilte Wunde. 💔 Nicht jeder Schmerz ist sichtbar. Aber er ist trotzdem da. Und manchmal bahnt er sich seinen Weg …
Ich glaube, Jesus begegnet uns auch genau in solchen Momenten.
In der Bibel kannst Du von einem blinden Mann lesen, der am Straßenrand sitzt und laut nach Jesus ruft. Er lässt sich nicht abwimmeln – macht ordentlich Welle in der Menge, um auf sich aufmerksam zu machen. Viele wollen ihn zum Schweigen bringen. Aber Jesus bleibt stehen. Dreht sich um. Und stellt eine Frage, die alles verändert:
„»Was willst Du? Was soll ich für Dich tun?“ – Markus 10, 51
Diese Frage wirkt auf den ersten Blick fast seltsam – denn was soll ein blinder Mann schon anderes wollen als sehen? Aber vielleicht ist das Offensichtliche nicht immer das Eigentliche.
Jesus will den Mann selbst sprechen lassen. Will hören, was ihn bewegt. Was er hofft. Was er braucht. Nicht, was andere über ihn denken. Nicht einfach irgendetwas geben – sondern ihm wirklich begegnen.
Und vielleicht ist genau das auch für uns eine Einladung: Menschen nicht vorschnell einzuordnen. Nicht sofort deuten, erklären, bewerten. Sondern fragen. Zuhören – ohne gleich zu wissen.
Vielleicht kannst Du heute jemandem mit diesem Blick begegnen: Nicht übersehen. Nicht durchschauen. Sondern sehen. Wie Jesus.
Schöne neue Woche!
Deine Mandy
© Foto von Josh Calabrese auf Unsplash