Warum gibt es Leid?
Es ist diese uralte Frage, die einem manchmal wie ein Kloß im Hals steckt: Warum gibt es so viel Leid – wenn Gott doch Liebe ist?
Ich weiß es nicht. Und ich traue niemandem, der vorgibt, es zu wissen.
Krebs. Krieg. Trennung. Amokläufe. Stille Kinderzimmer.
Wenn das Leben zerbricht, schreien wir oft nicht nur nach Trost, sondern nach Sinn. Nach einem Warum, das die Tränen ein bisschen erträglicher macht.
Aber ich glaube: Gott ist nicht der, der schießt. Nicht der, der tötet. Nicht der, der das Leid plant, um daraus irgendetwas Gutes zu machen. Ich glaube, dass Gott weint. Mit jedem, der gerade keine Worte findet.
Ich glaub nicht an einen Gott, der oben auf Wolken thront und sich das Elend gemütlich reinzieht – wie einen schlechten Film mit Popcorn. Ich glaube an einen Gott, der mittendrin ist. Der nicht wegschaut. Der den Schmerz kennt. Der selbst gelitten hat. Und ja – das ist vielleicht schwer zu glauben, wenn man sich gerade fragt, wie man die nächsten fünf Minuten überstehen soll. Aber manchmal geht es nicht darum, alles zu verstehen. Sondern darum, nicht allein zu sein, wenn’s dunkel wird.
Gott nimmt nicht alles Leid weg. Aber vielleicht hält Er die aus, die’s kaum noch aushalten. Vielleicht ist Er da, wo andere längst gegangen sind. Still. Unauffällig. Aber echt.
Ob Du an ihn glaubst oder nicht – vielleicht hast Du schon mal gespürt, dass da jemand ist. Nicht in den großen Wundern, sondern in den kleinen Momenten: Ein Mensch, der einfach nur zuhört. Eine Nachricht zur richtigen Zeit. Ein Sonnenstrahl, der durchkommt, obwohl der Tag grau ist.
Das ist nicht die große Antwort auf das Warum. Aber es ist vielleicht ein Trotzdem. Ein: Du bist nicht vergessen. Du bist nicht allein.
Vielleicht wird nicht alles gut. Nicht in diesem Leben. Vielleicht bleibt manches einfach nur schmerzhaft. Aber ich halte mich fest an der Hoffnung, dass Gott das sieht. Und dass irgendwann das passiert, was wir uns heute kaum vorstellen können:
„Er wird jede Träne von ihren Augen abwischen. Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, kein Weinen, kein Schmerz.“ – Offenbarung 21,4
Bis dahin bleiben Fragen. Und die Hoffnung, dass am Ende nicht der Schmerz siegt – sondern das Leben.
12. Juni 2025 @ 7:25
Sehr gut geschrieben, liebe Mandy.
Vielen Dank und auch dir einen schönen Tag. Liebe Grüße Andrea
13. Juni 2025 @ 1:26
Leiden gehört zum Leben. So gab es beispielsweise in der allerersten Familie einen Mörder. Kain ermordete Abel, und wir können davon ausgehen, dass dies Adam und Eva viel Leid bescherte.