Vom Leben gelernt …
Dieser schöne rote Wohnzimmer-Sessel … einfach so auf’m Gehweg. Zwischen Graffiti, Fahrrad 🚲, nassem Kopfsteinpflaster – er wirkt fehl am Platz. Und gleichzeitig… irgendwie genau richtig.
Der Sessel erinnert mich an Menschen, die das Leben am meisten geprägt hat. Menschen, die an Orten gelandet sind, die eigentlich nicht für sie gedacht waren. Nicht im Warmen, nicht im Perfekten, nicht da, wo alles ordentlich war – sondern eher chaotisch, kaputt, ziellos und manchmal auch würdelos.
Zwischen all den Brüchen und dem, was nicht so gelaufen ist wie geplant.
Es gibt Menschen, die mitten in solchen Umständen irgendwie eine andere Form von Klugheit entwickeln. Ich nenne es lebensschlau. Manche sagen „bauernschlau“. Es ist diese Art von Weisheit, die man nicht aus Büchern bekommt,
sondern aus Überleben. Aus Aushalten. Aus „Ich muss irgendwie durch diesen Tag kommen.“ Diese Art von Klugheit entsteht nur da, wo man nicht wählen kann, aber trotzdem weitergeht 🚶♂️🚶♀️.
Und genau da kommt mir David in den Sinn. Der war auch so einer. Kein Heldentyp, keine Ausbildung, kein „Strahlemann“. Ein einfacher Hirtenjunge, der das Leben gelernt hatte – nicht aus Büchern, sondern draußen, Tag für Tag. Das Gesetz der Straße – nur eben auf den Feldern.
Als Goliath kam, wollte man ihm eine Rüstung anziehen. David hat’s kurz probiert, ist fast umgekippt und dachte wahrscheinlich: „Leute, ernsthaft?“ 😳
Und dann nimmt er das, was er kennt: Steine. Eine Schleuder. Sein Vertrauen. Lebensschlauheit pur.
Es gibt einen Satz, der das ganz gut einfängt:
„Gelobt sei der HERR, der meine Hände zum Kampf und meine Finger zum Krieg schult.“
Psalm 144,1
Klingt nach einem Gott, der Dich nicht erst perfektioniert, sondern Dir unterwegs ’ne Menge beibringt.
Hey, ich möchte Dir gern sagen, dass Dein Leben Dich nicht gebrochen, sondern geformt hat. Dass die harten Wege zwar Spuren hinterlassen haben, aber gerade diese Spuren Dich zu dem Menschen machen, der heute anderen Halt geben kann.
Vielleicht fühlst Du Dich manchmal fehl am Platz – aber gerade dort hat Gott Dir Dinge beigebracht, die man im Warmen – im “Guten” – nie gelernt hätte. Deine Narben entwerten Dich nicht. Sie erzählen von Mut, von Durchhalten, von Wegen, die keiner für Dich geplant hat und die Gott trotzdem mit Dir gegangen ist. Und vielleicht sieht Er all Deine Kämpfe klarer, tiefer und liebevoller, als Du es selbst je könntest.
❤️⚓️
Geh weiter!
Deine Mandy
