(Un)sichtbare Kämpfe
Ich frage mich: Was wäre, wenn wir wirklich sehen könnten, womit Menschen kämpfen?
Nicht nur ahnen oder vermuten – sondern es ganz deutlich sehen. Wie kleine Schilder über dem Kopf: „Ich funktioniere, aber innerlich breche ich zusammen.“,
„Ich lächle, aber habe Angst, nicht zu genügen.“, „Ich wirke stark, aber ich bin müde. So müde.“ ..
Wir wissen oft nicht, warum jemand gereizt reagiert oder übertriebene Sprüche klopft. Was wir sehen, ist meist nur die Fassade. Aber was darunter liegt, bleibt oft unsichtbar – und doch ist es da: Verletzungen, Süchte, Schuldgefühle, Angst, Sehnsucht nach echtem Gesehenwerden.
Manchmal wünscht man sich fast, da stünde wenigstens: „Bitte heute keine Erwartungen – ich kämpfe schon genug.“
Aber solche Schilder gibt’s nicht. Stattdessen: Ein Lächeln. Ein „Passt schon.“ Und weiter geht’s.
Und genau deshalb finde ich es bemerkenswert, dass Jesus kein oberflächlicher Typ war.
Er hat nicht weggeguckt wie so viele. Er ist bewusst dorthin gegangen, wo andere die Straßenseite gewechselt haben. Zu den Kranken, die aus der Gesellschaft ausgeschlossen wurden. Zu den Prostituierten, die man verachtet hat. Zu den Zöllnern und korrupten Beamten. Zu den Gangstern seiner Zeit. Zu den Menschen, deren Geschichten unbequem waren – zu denen, die selbst nicht mehr wussten, wie sie innerlich wieder heil werden sollten.
Jesus selbst hat mal gesagt: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.“ – Lukas 5, 31
Damit meinte Er: Ich bin genau für die da, die nicht heil und perfekt durchs Leben gehen. Für die, die strugglen. Die Fehler machen. Die sich manchmal nicht mehr selbst zusammenkriegen. Für die, die wissen: Ich pack das nicht allein.
Und ganz ehrlich: Ich will hier niemandem zu nahe treten – aber guck uns doch mal an. Wir sind irgendwo alle kleine, kranke Freaks. Nicht böse gemeint. Eher so zärtlich liebevoll – auf meine Art
Ich find vielleicht nicht immer die perfekten Worte. Ich versteh auch nicht alles, liege öfter mal falsch. Aber eins hab ich begriffen: Er ist nicht für die gekommen, die alles im Griff haben. Sondern für die, die sich verloren fühlen. Für die Gebrochenen, Verletzten, Verlorenen. Leute, machen wir uns nichts vor: Für uns!
Und Er sagt: Ich sehe Dich. Und ich bleibe.
💬 „Ein zerbrochenes Herz wirst Du, Gott, nicht verachten.“ – Psalm 51,19
🧡 Du bist gesehen. Und Du bist nicht allein.
Schönes Wochenende!
Mandy