Tag der deutschen Einheit
Heute ist Tag der Deutschen Einheit.
Für manche nur ein freier Tag. Für andere Erinnerungen an Trabis, Montagsdemos, an Mut, der Mauern hat fallen lassen.
Ich merke: Einheit ist kein Selbstläufer – weder im Land noch in unseren Herzen.
Wir sind wieder gut darin geworden, Grenzen zu ziehen: Ost – West, Arm – Reich, „die da oben“ – „wir hier unten“, Geimpfte – Ungeimpfte, links – rechts … die Liste ist lang. Und schnell reden wir übereinander statt miteinander.
Dabei erinnert mich der 3. Oktober: Veränderung ist möglich. Mauern können fallen. Selbst wenn sie Jahrzehnte unüberwindbar schienen. Es braucht Mutige, die hinschauen, reden, beten, protestieren, zuhören. Es braucht Menschen, die sich nicht abfinden.
In der Bibel heißt es über Jesus: „Er ist unser Friede. Er hat die Mauer der Feindschaft niedergerissen.“ (Epheser 2,14)
Das gilt damals wie heute. Auch die unsichtbaren Mauern in Köpfen und Herzen können bröckeln. Nicht, weil wir plötzlich alle gleich denken – sondern weil wir lernen, uns zuzuhören und stehen zu lassen, was anders ist.
Vielleicht fängt es klein an: Heute den Nachbarn aus der „anderen Bubble“ nicht als Gegner sehen. Heute jemandem zuhören, den man innerlich längst abgeschrieben hat. Heute weniger „die da“ sagen und mehr fragen, wie es ihnen geht.
Einheit ist Arbeit. Aber sie ist möglich – weil Mauern fallen können.
Schönes Wochenende!
Mandy