Raus aus der Opferrolle.
Manchmal ertapp ich mich dabei, wie ich denke:
„Na toll. Warum immer ich?“
Und zack – da ist sie wieder, die Opferrolle.
Man hat Recht. Man kriegt Mitleid. Man darf meckern.
Dankbarkeit? Kommt da nicht rein.
Weil Dankbarkeit Platz braucht – in einer vollen Opferrolle ist kein Platz dafür.
In der Bibel gibt’s da einen Typen, der heißt Mose.
Er hatte kein einfaches Leben: erst Flüchtling, dann Hirte, irgendwie gestrandet zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Eines Tages – so erzählt die Geschichte – brennt irgendwo ein Busch.
Mose geht hin, neugierig. Und plötzlich hört er eine Stimme.
Gott ruft ihn beim Namen und gibt ihm eine Aufgabe:
Er soll sein Volk aus der Unterdrückung führen.
Klingt gewaltig.
Aber Mose reagiert nicht mit Begeisterung, sondern mit Selbstzweifeln.
Er sagt: „Wer bin ich, dass ich das tun soll?“ (2. Mose 3,11)
Und Gott antwortet einfach: „Ich will mit dir sein.“ (2. Mose 3,12)
Keine Vorwürfe, kein Druck. Nur Präsenz.
Ein leises: „Du musst das nicht allein schaffen.“
Und das verändert alles.
Weil Dankbarkeit genau da anfängt: Wenn man merkt, dass man nicht perfekt sein muss, um gebraucht zu werden. Dankbarkeit ist kein Schönreden. Sie ist die Entscheidung, nicht stehen zu bleiben bei dem, was fehlt – sondern zu sehen, was da ist.
Vielleicht fängt genau da der Weg raus aus der Opferrolle an: mit einem leisen „Okay. Ich versuch’s. Schritt für Schritt.“
Versuchst Du es?
Deine Mandy
14. Oktober 2025 @ 8:54
Danke für deine Worte, ich werde es einmal so versuchen