Mehr als meine Bubble
Kennst Du das? Nicht nur im Netz entstehen Bubbles – Blasen, in denen sich Menschen sammeln, die ähnlich denken. Da drin fühlt man sich verstanden, gestärkt, sicher.
Social Media verstärkt das. Der Algorithmus spült Dir das in die Timeline, was Du sowieso schon denkst. Deine Blase wird dichter, die Fronten härter. Und ehe man’s merkt, wird nicht mehr diskutiert, sondern nur noch gekämpft. Kritik prallt ab, andere Meinungen klingen wie Angriffe. Und plötzlich wirken Menschen, die anders ticken, wie Gegner – nicht mehr wie Mitmenschen.
Und wenn es soweit kommt, passiert etwas Gefährliches: Die Bubble wird zum Maßstab für die Wirklichkeit. Alles, was rein passt, wird gefeiert – alles andere ausgegrenzt. Aus Leidenschaft wird Härte, aus Überzeugung Rechthaberei. Und die eigentliche Sache gerät aus dem Blick.
Das ist kein Phänomen von heute allein. Schon die ersten Christen kannten solche Bubbles. In Korinth spalteten sie sich: „Ich halte zu Paulus!“ – „Ich zu Apollos!“ – „Ich zu Petrus!“ – „Ich zu Christus!“ (1. Kor 1,12). Das waren mit der Zeit nicht mehr nur kleine Grüppchen, sondern daraus wurden große Lager, die sich gegenseitig misstrauten. Paulus hält ihnen entgegen: „Christus ist doch nicht in Stücke gerissen!“ (1. Kor 1,13). Mit anderen Worten: Es gibt nur den einen Christus – also lasst euch nicht auseinanderdividieren.
Und was heißt das für uns? Wenn Du merkst, dass Deine Bubble eng wird:
👉 Hör bewusst zu, auch wenn Du widersprichst.
👉 Such den Menschen hinter der Meinung. Er ist mehr als sein Post oder Kommentar.
👉 Stell Fragen, statt sofort zu urteilen. Das öffnet Türen, wo sonst Mauern hochgehen.
Offen bleiben heißt nicht, alles gutzuheißen. Aber es heißt: dem anderen sein Menschsein zu lassen. Genau da wird Liebe sichtbar – und die ist stärker als jede Bubble. ❤️
Bis morgen!
Deine Mandy