Die Stimme der Angst
Angst kennt jede*r.
Manchmal sitzt sie Dir still im Nacken, wenn Du Nachrichten liest. Manchmal kriecht sie hoch, wenn nachts Schritte hinter Dir sind und Du automatisch schneller gehst. Oder wenn die Ärztin sagt: „Wir müssen da noch mal genauer hinschauen.“ Wenn eine fette Rechnung im Briefkasten liegt und Du denkst: „Wie soll ich das bezahlen?“ Wenn jemand, der Dir wichtig ist, nicht ans Handy geht. Oder wenn Du an die Zukunft denkst – Klima, Kriege, Politik – und plötzlich alles unsicher wirkt. Und ehe Du Dich versiehst, mischt Angst mit: Sie beeinflusst, wie Du Menschen siehst, wem Du noch vertraust – und wem lieber nicht.
Dabei ist Angst nicht nur Feind – sie hat auch Sinn. Sie warnt Dich, wenn echte Gefahr droht. Sie macht Dich aufmerksam, wenn Du Dich schützen oder etwas verändern musst.
Aber wenn Angst die Kontrolle übernimmt, wird sie zum Problem. Dann verengt sie Deinen Blick. Sie wird laut, wo eigentlich leise und differenziert hingeschaut werden müsste. Und oft schiebt sie Schuld genau denen zu, die am wenigsten dafür können – und gleichzeitig am meisten Hilfe brauchen.
Und dann gibt es diese Ängste, die keiner sieht. Sie entstehen mitten im Alltag, in Konflikten, Spannungen, unausgesprochenen Vorwürfen. Sie machen nicht laut – sie machen leise. Sie lassen Dich vorsichtig werden, auf der Hut. Und irgendwann merkst Du, wie sie Dich lähmen.
Die Bibel redet Angst nicht klein. Aber sie setzt ihr etwas entgegen:
„Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.“ (Jesaja 41,10)
„In der Liebe gibt es keine Furcht, denn die vollkommene Liebe vertreibt die Angst.“ (1. Joh 4,18)
Das bedeutet nicht, dass Angst mit einem Gebet einfach verschwindet. Obwohl … 😉 zu wünschen wär’s.
Aber es heißt: Sie hat nicht das letzte Wort. Da ist einer, der größer bleibt. Einer, der Deine Schritte hält – auch dann, wenn sie wacklig sind.
Vielleicht ist das der Anfang von Freiheit: dass Angst Dich treffen kann – aber nicht gefangen nehmen muss. 🌱
Du bist nicht allein. Vergiss das nicht.
Bis morgen,
Deine Mandy