Der Mensch und das Böse

In der Bahn sitzen, nach draußen schauen – und im Fenster sich selbst sehen.
Draußen flackern Lichter, drinnen ist es still.
Man ist irgendwo dazwischen – zwischen Licht & Dunkel, zwischen Gut & Böse.

Wenn Menschen Schlimmes tun, sagen wir schnell: „Das sind Monster.“
Weil’s leichter ist, als zuzugeben, dass das Böse ein menschliches Gesicht hat.

Aber was ist es wirklich im Menschen?

Die Bibel sagt: Der Mensch wurde gut geschaffen – von Gott, mit Herz und Verstand und der Freiheit, zu lieben.
Doch genau diese Freiheit macht’s gefährlich. Seit dem Moment, als der Mensch meinte, er wüsste besser als Gott, was dran ist, trägt er beides in sich – das Gute und das Böse.

„Wenn ich Gutes tun will, tue ich es nicht. Und wenn ich versuche, das Böse zu vermeiden, tue ich es doch.“Römer 7, 19

Das Böse lockt – aber es zwingt uns nicht.
Wir können uns entscheiden.
Außer, jemand ist so verletzt oder krank, dass er gar nicht mehr klar sieht, was er tut.
Dann ist das Böse Ausdruck von Zerbruch, nicht einfach Schuld.
Gott sieht das. Er versteht – und will heilen.

Bonhoeffer hat gesagt: „Das Böse kann ganz gewöhnlich sein.“

Es wächst da, wo Mitgefühl aufhört.
Wo Angst lauter wird als Gewissen.
Wo wir wegsehen, statt hinzuschauen.

Aber das Gute ist genauso da.
Vielleicht ist das unsere Aufgabe: es immer wieder zu wählen.
Da, wo jemand hinschaut, verzeiht, freundlich bleibt – obwohl ringsum so viel Härte, Angst und Hass herrscht.

Jesus kam nicht, um Monster zu retten, sondern Menschen.
Echte, fehlerhafte, gebrochene.
Und vielleicht liegt genau darin Hoffnung:
dass Gott sich nicht von unserer Dunkelheit abwendet, sondern hineinbegibt.

Ich wünsch Dir in dieser neuen Woche den Mut, hinzuschauen – und das Gute trotzdem zu wählen. 😉

Fetten Segen!
Mandy