Neue Spuren
Manche alten Wunden hinterlassen Spuren in uns. Wege, die wir fast automatisch wieder laufen: Misstrauen. Angst. Das Gefühl, nicht genug zu sein.
Die Israeliten kannten das auch: In der Wüste liefen sie im Kreis, immer wieder dieselben Wege. Sie sehnten sich zurück nach Ägypten – dahin, wo es zwar nicht gut war, aber wenigstens vertraut. Alte Spuren fühlen sich manchmal sicherer an, auch wenn sie uns gefangen halten.
Aber Gott hat sie herausgeführt. Schritt für Schritt, durch Sand und Hitze, hat er ihnen neue Wege gezeigt. Nicht perfekt und gradlinig, aber neu.
So ist es auch bei uns: Wir können neue Spuren legen. Grenzen setzen, wo wir früher geschwiegen haben. Ehrlich „Nein“ sagen, obwohl die alte Stimme schreit: „Dann mag Dich keiner!“ Oder Dankbarkeit üben, statt ständig in Vergleichen festzuhängen.
Die alten Wege bleiben sichtbar. Aber daneben entstehen neue. Wege, die in Richtung Freiheit führen.
Die Bibel sagt: „Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen.“ – 2. Korinther 5, 17
Das klingt erstmal groß – fast zu groß. Denn viele fragen sich: „Aber warum merke ich davon so wenig? Warum sind die alten Muster noch da?“
Vielleicht heißt „neue Mensch“ nicht: Alles Alte ist mit einem Schlag verschwunden. Sondern: Ich bin nicht mehr nur an das Alte gebunden. Ich habe eine neue Identität, die mich trägt, auch wenn die Spuren von früher noch sichtbar sind.
So wie das Volk Israel die alten Wege in der Wüste nicht ausradieren konnte, aber trotzdem in ein neues Land unterwegs war. Und so wie eine Narbe nicht verschwindet, aber trotzdem Zeichen ist: Da war Heilung am Werk. Das „Neue“ wächst oft langsam – Schritt für Schritt. Aber es ist da. Weil Christus da ist. Und weil er die Kraft gibt, nicht ewig in denselben Kreisen zu laufen.
Also, vielleicht legst auch Du heute eine neue Spur?! 🌱
Bis morgen!
Deine Mandy