Jesus. Echt. Jetzt. – Tag 2: Jesus bei Aldi
„Isch geh schnell nach Aldi!“ – brüllt einer über’n Parkplatz, während Dein Chip den Wagen löst.
Einkaufen. Schnell rein. Schnell raus.
Ich laufe mit Dir durch die Gänge. Zwischen Angebotsschildern, Rabattaufklebern und Einkaufswagen, die immer genau da stehen, wo Du lang willst.
Ich sehe, wie Du den Einkaufszettel im Kopf abarbeitest. Wie Du Dich beeilst, als wärst Du im Wettlauf. Ich sehe, wie Du das Günstigste greifst. Wie Du nach Sonderangeboten jagst. Wie Du Dich im Vorbeigehen fragst, ob Du das eigentlich wirklich brauchst.
Ich sehe die ältere Frau, die ihre letzten Münzen zählt – und so tut, als wäre das genau der Betrag, den sie ausgeben wollte.
Ich sehe den Mann, der drei Mal durch die Alkoholabteilung läuft. Der mit sich ringt – als müsste er sich selbst überzeugen, stark zu bleiben. Der innerlich kämpft – mit sich, mit seinem Tag, mit der Versuchung.
Ich sehe das Kind, das sich nach Süßigkeiten streckt – und ein genervtes „Nein!“ hört. Und ich sehe die Mutter. Wie sie in Gedanken längst woanders ist. Wie sie nicht „Nein“ sagt, weil sie böse ist – sondern, weil sie müde ist. Weil sie sich fragt, ob sie heute genug ist.
Ich sehe, wie Du dem ausweichst, was Dich schwach werden lässt. Wie Du bewusst nicht hinschaust, an den Regalen, die Dich locken. Wie Du Dir sagst: „Heute nicht.“ Wie Du schneller gehst, damit Du nicht drüber nachdenken musst. Wie Du dabei vergisst, was Du eigentlich suchst.
Ich sehe das. Ich sehe Dich.
Damals, als ich auf der Erde war, sind die Menschen auch über die Märkte gelaufen. Offene Stände. Frisches Obst. Fisch, der noch nach Meer roch. Essen, das auch mal in der Sonne lag – nicht eingeschweißt, nicht abgepackt, nicht in Plastik gehüllt.
Jede Menge Gerüche. Chaos. Rufen. Feilschen. Heute ist alles in Folie. Alles sauber. Alles verpackt. Manchmal sieht es perfekt aus – aber schmeckt nach nichts.
Die SB-Kasse piept. Die Lichter blinken. Die Stimme sagt: „Bitte Artikel scannen.“ Der Mitarbeiter, der den Vorgang überwacht, schaut nur, ob Du in Verlegenheit kommst, etwas ungescannt einzupacken. Kein Blick. Kein Gespräch. Kein echtes Hallo. Keine nervige Payback-Frage. Kein „War alles in Ordnung?“ Keine Treuepunkte.
Nur piepen. Zahlen. Gehen.
Manchmal magst Du das. Du kannst einfach so bleiben – in Deiner Welt – mit AirPods in den Ohren, die Dich ablenken. Und trotzdem: Ich sehe Dich.
Damals haben sich die Menschen gefragt: „Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Womit sollen wir uns kleiden?“ Heute fragt Ihr das immer noch. Nur anders. Oft nebenbei. Meist online.
Und ich hab damals schon gesagt: „Sorgt Euch nicht. Euer Vater im Himmel weiß, dass Ihr das alles braucht.“ – Matthäus 6, 31-32
Und ich frage Dich: Weißt Du noch, was Du wirklich brauchst? Weißt Du, was Dich wirklich satt macht? Weißt Du, wo Du suchst – und wo Du Dich verlierst?
Ich bin da.
Vielleicht bin ich näher, als Du denkst. 😉
👉 Diese Woche gibt’s hier was Besonderes: Ich erzähle das SeelenFutter so, als würde Jesus heute durch unsere Welt laufen – mitten drin, ganz real. Ein Stilmittel. Ein Gedankenspiel. Ohne den Anspruch, die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. Vielleicht aber hilft’s, neu hinzusehen. Den Blickwinkel zu ändern. Vielleicht kommt er Dir dabei ein Stück näher.