Nichts davon ist verloren
Manchmal fließen sie einfach. Ohne Vorwarnung. Ohne ersichtlichen Grund.
Tränen. Sie tropfen aus einem Schmerz, den man nicht immer in Worte fassen kann.
Manchmal weiß man selbst nicht genau, warum. Oder man weiß es viel zu gut.
Aber irgendwie ist es zu groß. Zu komplex.
Und dann kommt dieser eine Satz in der Bibel: „Du sammelst meine Tränen in Deinem Krug.“ – Psalm 56, 9
Was für ein Bild.
Gott – nicht genervt, nicht überfordert. Sondern aufmerksam.
So aufmerksam, dass keine einzige Träne verlorengeht.
Nicht die aus Trauer. Nicht die aus Erleichterung.
Nicht die stillen Tränen in der Nacht, die keiner sieht.
Er sammelt sie. Nicht, weil Er komisch makabere Souvenirs hortet.
Sondern weil jede Träne für etwas steht.
Für einen Moment, in dem ein Herz gerungen hat.
Für ein Gebet ohne Worte.
Für das, was Menschen oft nicht verstehen – aber Er versteht es.
Und dann steht da noch: „Steht es nicht alles in Deinem Buch?“
Als wäre da eine Art Tagebuch. Eins, in dem nicht nur Heldentaten stehen. Sondern auch die leisen Rückzüge.
Die inneren Kämpfe. Die Fluchten – vor anderen, vor sich selbst, vor dem Leben.
Und Er schreibt sie nicht auf, um sie Dir vorzuwerfen. Sondern um sie nicht zu vergessen.
Weil Du zählst. Weil Dein Schmerz zählt. Weil nichts davon umsonst ist.
Vielleicht braucht es heute gar keine große Tat. Kein: „Ich reiß mich zusammen“.
Sondern nur diesen Gedanken: Da ist Einer, der Dich sieht. Der nicht über Dich urteilt.
Und vielleicht … macht das schon ein kleines bisschen leichter?!
Hab einen wundervollen Tag, am besten mit Freundentränen!!
Deine Mandy